Chronik/Wien

Schleifmühlbrücke wird zur Begegnungszone

Die Aufregung um die ersten beiden Begegnungszonen der Stadt auf der Mariahilfer Straße hat sich kaum gelegt, schon bekommt Wien die nächste: Auch die gerade einmal 32 Meter lange Schleifmühlbrücke am Naschmarkt soll kommendes Jahr in eine Begegnungszone umgestaltet werden.

Ursprünglich hätte die Brücke, die derzeit wegen der Naschmarktsanierung gesperrt ist, auch nach dem Abschluss der Bauarbeiten für Autos gesperrt bleiben sollen. Doch die damalige SPÖ-Bezirksvorsteherin von Mariahilf, Renate Kaufmann, zog sich mit dem Plan, aus der Schleifmühlbrücke eine Fußgängerzone zu machen, den Grant ihrer Parteikollegen auf der anderen Seite des Naschmarkts, im 4. Bezirk, zu.

Rückzieher

Kaufmanns Nachfolger Markus Rumelhart hat nun eingelenkt. Gemeinsam mit dem Bezirksvorsteher der Wieden, Leo Plasch, gab er als Grund für den Rückzieher eine Verkehrszählung an: Demnach fahren im Früh- und Abendverkehr rund 430 Autos vom 6. in den 4. Bezirk, ein paar Autos weniger nutzen die Brücke in die andere Richtung. Auch hätten die Standler am Naschmarkt weiterhin über die Schleifmühlbrücke zufahren wollen, sagen Rumelhart und Plasch.

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In der Begegnungszone können sie das in Zukunft auch – allerdings, wie alle anderen Fahrzeuge, nur noch mit maximal 20 km/h. Und: Fußgänger haben laut Plasch und Rumelhart in Zukunft Vorrang. Für sie werden auf der Schleifmühlbrücke 2015 auch „neue Freiräume mit Sitzgelegenheiten“ geschaffen – der Parkstreifen fällt weg.

Standler sind uneins

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„Schade, ich hätte mir eine richtige Fußgängerzone gewünscht“, sagt Loutfia Badalbaiev, die direkt an der Schleifmühlbrücke am Naschmarkt ein russisches Spezialitätengeschäft betreibt.

„Aber als Autofahrerin versteh ich’s“, sagt ihre Tochter Berta. „Man müsste sonst ja lange Umwege über die Kettenbrückengasse beziehungsweise den Karlsplatz fahren.“

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Giorgi Sichinava, der gegenüber im "Roni's am Naschmarkt" Wein und Käse aus Österreich verkauft, glaubt, "dass es hier schöner wird, wenn die Baustelle endlich weg ist und die Brücke verkehrsberuhigt und grüner wird und es dann mehr Bänke gibt. Aber ob dadurch das Geschäft besser wird, muss man abwarten."