Die Hälfte aller Wiener Haushalte ist bereits autofrei
Von Agnes Preusser
Klimaverträglicher, platzsparender und gesünder: Laut einer aktuellen Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) ist in Wien bereits der „Aufbruch in ein neues Mobilitätszeitalter“ erkennbar. Konkret hat sich seit 2010 die Zahl der autofreien Haushalte um 85.000 auf 430.000 gesteigert, damit verzichten bereits fast die Hälfte der Haushalte, also 47 Prozent, auf einen Pkw.
Dadurch werden immer mehr Wege mit dem Rad oder zu Fuß zurückgelegt. Seit 2005 haben sich die Anzahl der Radfahrten verdoppelt. Gehen war in Wien zwar schon immer groß geschrieben, bereits vor der Pandemie wurden mehr Wege zu Fuß als mit dem Auto zurückgelegt.
Aber befeuert durch die Einschränkungen im vergangenen Jahr wurde dem im vergangenen Jahr noch einmal die Krone aufgesetzt: Die Wiener haben 37 Prozent der Alltagswege gehend zurückgelegt.
„Die Art, wie wir uns fortbewegen, ist neben anderen Faktoren wie Begrünung oder Kühlung entscheidend für die Lebensqualität in der Stadt“, sagte Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) bei der Präsentation der Analyse, bei der auch gleichzeitig die Sieger des Wiener Mobilitätspreises prämiert wurden.
Erster Abschnitt fertig
83 Projekte wurden heuer, zum 30. Jubiläum des Preises, von Unternehmen, Schulen und Bezirken eingereicht.
Ein Gewinnerprojekt ist die Thaliastraße neu. Der Ottakringer Bezirksvorsteher Franz Prokop nahm stellvertretend für alle Beteiligten – und sichtlich stolz – den Preis entgegen.
Die Einkaufsstraße wird derzeit mit Bäumen, kühlenden Grünflächen, Wasserspielen und Sitzgelegenheiten aufgemotzt und verkehrsberuhigt. Der erste Teilabschnitt zwischen Gürtel und Kirchstetterngasse ist diese Woche fertiggestellt worden. Der nächste Abschnitt, bis zur Feßtgasse, soll auch heuer noch fertig werden.
Ausgezeichnet wurden außerdem das Forschungsprojekt „RemiHub“, das sich mit Mikro-Hubs bei öffentlichen Flächen wie Garagen oder Remisen beschäftigt. Siegreich war auch der FH Campus Wien, wo unter dem Motto „Fitte Wadl – fitte Umwelt“ Studenten und Angestellte dazu animiert werden, sich mehr zu bewegen.