Chronik/Wien

"DC Tower": Schräglage durch Motoren-Problem

Ein Problem beim Gondel-Motor ist offenbar die Ursache für den Zwischenfall der Plattform am Wiener "DC Tower" Anfang August. Das ergab eine Untersuchung der Betreiberfirma mit einem Sachverständigen. So zog bei dem schwindelerregenden Vorfall einer der beiden Tirakwinden-Motore der Gondel stärker an als der andere, wodurch diese in eine manövrierunfähige Schräglage geriet.

Gleitschuh verklemmt

"Als wahrscheinlich wird angenommen, dass sich der linke Gleitschuh der Gondel in der Führungsschiene verklemmt hat und es so zur Schrägstellung kam", hieß es in einer der APA vorliegenden Stellungnahme der Hausverwaltung HSG Zander Österreich. Dadurch habe der betroffene Motor eine geringere Zugkraft entwickelt. Die Gondel mit zwei Fensterputzern blieb schließlich am 2. August in 144 Metern Höhe in Schräglage stecken.

Der Geschäftsführer der Hausverwaltung, Gerhard Schenk, sagte, dass die Gondel inzwischen wieder für den Betrieb freigegeben wurde. Der Sachverständige konnte in seinem Gutachten keine Fehlfunktionen der Anlage erkennen, sowohl Maschine wie Gondel seien einwandfrei. Für den Sachverständigen blieb daher eine Fehlbedienung als Ursache, die aber durch die Befragung der beiden in Notlage geratenen Männer nicht bestätigt werden konnte, hieß es in der Stellungnahme.

Jedenfalls müssen die Reinigungskräfte künftig einen dritten Ersatzakku mitführen. Beim Vorfall selbst mussten die beiden Männer nämlich auf das Fernbedienungssystem per Funk zurückgreifen, da der Akku der Gondelsteuerung ausging und jener des Ersatzgerätes offenbar aus Unachtsamkeit leer gewesen war.

Die beiden Reinigungskräfte waren nach einem eineinhalbstündigen Rettungseinsatz der Wiener Berufsfeuerwehr über ein Lüftungsfenster geborgen worden. Sie blieben unverletzt.