Christbaum-Verkäufer: "Wir verkaufen fast nur mehr Nordmanntannen"
Matthias ist einer der ersten Kunden, der sich an diesem Vormittag am Börseplatz nach einem passenden Christbaum umsieht. „Ich achte dabei auf die Größe und dass der Baum gut schmückbar ist, also die Äste nicht zu dicht wachsen“, sagt der Wiener.
Er entscheidet sich für eine Nordmanntanne – der Favorit unter den Christbäumen.
„Wir verkaufen bis auf zwei Fichten eigentlich nur Nordmanntannen, weil sie am beliebtesten sind. Sie werden anderen Bäumen gegenüber wegen ihrer stumpfen Nadeln bevorzugt“, erzählt Günter Renner, der mit seinem Sohn Michael und seinem Neffen Armin die Bäume im ersten Bezirk verkauft.
Marktamt regelt Vergabe
Ihr Marktstand ist einer von insgesamt 248, an denen seit Donnerstag der Christbaum-Verkauf angelaufen ist - hier ein Überblick, wo es Christbäume zu kaufen gibt. Pro Jahr werden in der Bundeshauptstadt rund 400.000 Bäume an den Mann und die Frau gebracht. Das Marktamt regelt die jährliche Platzvergabe der Marktstände und kontrolliert die Preisauszeichnung sowie die Einhaltung der genehmigten Standgröße.
„Mit der in Wien bestehenden Vielzahl an möglichen Christbaum-Marktplätzen ist vom Marktamt gewährleistet, dass ausreichend Bäume für alle Wiener angeboten werden können. Die Abdeckung des Bedarfs ist jedenfalls gesichert“, betont Marktamtsdirektor Andreas Kutheil. Noch ist es an den meisten Ständen verhältnismäßig ruhig, erst in den letzten zehn Tagen vor Weihnachten nimmt das Christbaum-Geschäft in der Regel so richtig Fahrt auf.
Großteil der Bäume aus NÖ
Ein wichtiger Indikator bei der Suche nach dem passenden Baum ist für viele Österreicher die Herkunft. „Die meisten Bäume, die in Wien verkauft werden, stammen aus dem Inland. Niederösterreich ist das größte Anbaugebiet, es folgen Oberösterreich, die Steiermark und das Burgenland“, sagt Margarete Gumprecht, Handelsobfrau der Wirtschaftskammer Wien (WK). Beim Lainzer Tor bieten die Forstbetriebe der Stadt sogar Bäume aus Wien an.
Konkurrenz bekommt der traditionelle Christbaum vor allem durch Billig-Angebote aus Möbelgeschäften oder Bauhäusern. „Dass künstliche Christbäume immer beliebter werden, zeigt das Angebot im Handel. Die Bäume sind in allen Größen, in grün, weiß oder rosa, zum selbst schmücken oder bereits fix und fertig mit Lichterkette und Kugeln erhältlich. Kleine Exemplare sind bereits ab zehn Euro zu haben, größere kosten, je nach Qualität, durchschnittlich zwischen 100 und 300 Euro“, heißt es von der Wirtschaftskammer.
Auch der Trend zu lebenden Christbäumen im Topf nimmt zu. Anbieter wie Greentree vermieten solche Bäume in Wien und Niederösterreich. Nach den Feiertagen werden die Bäume abgeholt und wieder eingepflanzt, was zur Nachhaltigkeit beiträgt.