Bürgermeister Ludwig kann sich "Schanigarten-Öffnung" vorstellen
Von Nina Oezelt
Am Freitagabend äußerte sich Wiens Bürgermeister und Landeshauptmann Michael Ludwig (SPÖ) bei Wien heute über mögliche Öffnungen. "Die Gesundheit der Menschen in der Stadt steht bei mir im Vordergrund", betonte er.
Ludwig sprach über die Teststrategie der Stadt: Drei Millionen Testungen seien bereits durchgeführt worden. Ab März wolle man auch PCR-Tests in den Haushalten anbieten. Und Corona habe natürlich weiterhin starke Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort, den Arbeitsmarkt und das Bildungssystem. Aber auch er sehe, dass sich viele Menschen bereits ohne gastronomischem Angebot "draußen" treffen würden.
Zudem müsse man größeren "illegalen Treffen" entgegenwirken. Er plädiere dafür, dass die Gastronomie, die Kulturszene und Sportvereine als Verbündete zusammenarbeiten. Mit den richtigen Rahmenbedingungen, wie eben Eintrittstests.
Unter dem Motto "Wien gurgelt" und "Schutzschild Wien" wolle man die bereits bestehenden Teststraßen und Testmöglichkeiten ausbauen. Am Montag will die Regierung über weitere Maßnahmen oder Lockerungen entscheiden. Diesen Entscheidungen am Montag wolle er nicht vorgreifen.
Draußen ist besser als Drinnen
"Man muss die Richtlinien genau definieren", sagt der Bürgermeister. Er macht das am Beispiel der Kinder fest: "Sie gehen am Vormittag gemeinsam in die Schule und spielen am Nachmittag gemeinsam Fußball. Aber sie werden nicht gemeinsam Duschen oder in einer gemeinsamen Umkleidekabine sein, denn das sind die Orte, an welchen man sich anstecken kann."
Zum Stichwort "Schanigarten-Öffnung" sagt der Bürgermeister, das diese möglich sei: Ganz nach dem Motto "Draußen ist besser als Drinnen" werde man den öffentlichen Raum mehr und anders nützen können.
Während SPÖ-Bundeschefin Pamela Rendi-Wagner zuletzt Öffnungsschritte äußerst skeptisch beurteilt hatte, positioniert sich der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) entgegen der Linie der Bundespartei. Er plädiert via Facebook für einen Kurswechsel und wünscht sich einen sogenannten "Plan B". Er kritisiert die bisherigen Strategien, die "unkontrollierte Durchseuchung" und die "langen Lockdowns".
"Getestet ins Lokal gehen, die Kinder in die Schule bringen, sich mit Freunden treffen, das ist eine viel bessere und wahrscheinlich auch gesündere Welt als die, in der wir gerade leben", so Doskozil.