Bluttaten in Wien: Vier Tote binnen weniger Stunden
Von Patrick Wammerl
Nur wenige hundert Meter von einander entfernt haben sich in Wien-Favoriten seit Freitagabend vermutlich zwei Bluttaten ereignet. Während in einer Wohnung eine 72-jährige Pensionistin ermordet aufgefunden wurde, starb ein paar Straßenzüge weiter ein 55-jähriger Mann nach einem Sturz aus dem 3. Stock. Während Kriminalisten Samstagfrüh mit der Spurensicherung an beiden Tatorten beschäftigt waren, gab es kurz nach 9 Uhr bereits den nächsten Mordalarm. In einer Wohnung in der Ungargasse in Wien-Landstraße wurden die bereits verwesten Leichen einer Frau und eines Mannes entdeckt.
"Ich kann mich nicht erinnern, wann es so etwas gegeben hat", spricht Polizeisprecher Thomas Keiblinger von einer extremen Häufung an Bluttaten binnen weniger Stunden. Familienangehörige hatten Freitagabend Alarm geschlagen, weil die 72-jährige Maria S. nicht mehr auf Anrufe reagierte. Da ihre Dachgeschoßwohnung im Anna-Boschek-Hof auch trotz mehrmaligen Klingelns versperrt blieb, wurde die Türe geöffnet. Die Polizei fand darin die übel zugerichtete Leiche der Frau. "Die äußeren Verletzungen am Leichnam, aber auch Spuren in der Wohnung lassen eindeutig auf Fremdverschulden schließen", so Keiblinger. Es dürfte ein Kampf stattgefunden haben, die Wohnung wurde außerdem auf den Kopf gestellt. Hinweise auf den oder die Täter gab es vorerst noch nicht. Zur Klärung des Tatherganges wurde eine Obduktion angeordnet.
Trinkgelage
Bei den beiden verwesten Leichen in der Wohnung in Wien-Landstraße deuteten die Spuren auf Mord und anschließenden Selbstmord hin. Die Polizei wurde von einem Bekannten des Wohnungsbesitzers alarmiert, weil es kein Lebenszeichen mehr von ihm gab. "Der Mann wurde erhängt im Wohnzimmer gefunden, die Frau lag daneben am Boden", sagt Keiblinger. Die Leichen werden obduziert, die Identität soll mittels DNA geklärt werden (Details zu diesem Fall).