Chronik/Wien

Begegnungszone in Herrengasse eröffnet

Als die Mariahilfer Straße zur Begegnungszone wurde, wollten die Debatten darüber kein Ende nehmen. Von der Öffentlichkeit weitaus weniger beachtet, entstand nun eine weitere Begegnungszone in Wien: und zwar in der Innenstadt, in der Herrengasse. Heute, Donnerstag, wurde sie offiziell eröffnet.

Das Besondere an der neuen Begegnungszone: Sie wurde von privater Hand finanziert. Anrainer und Geschäftsleute übernahmen die Kosten von insgesamt knapp sechs Millionen Euro. Nun sind die Bauarbeiten abgeschlossen, und auf den rund 430 Metern zwischen Michaelerplatz und Freyung gibt es keine Trennung mehr zwischen Fußgänger-, Rad- und Autoverkehr. Hinter der Umgestaltung steht die Initiative "Herrengasse +"; eine Gemeinschaft der dort angesiedelten Liegenschaftseigentümer.

Dass derlei Finanzierungsmodelle Schule machen, glaubt die Grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou jedoch nicht: "Es ist etwas Besonderes, dass Anrainer diesen Beitrag leisten – und auch leisten können", stellt sie bei der Eröffnung fest. "Aber das Ergebnis ist wunderschön geworden."

Bus und Parkplätze

Auch Markus Figl, ÖVP-Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, gefällt die neue Herrengasse sehr gut: "Man muss nur vergleichen: Wie hat die Gasse vorher ausgesehen und wie sieht sie jetzt aus", schildert er. "Die einzige Bedingung von unserer Seite war, dass der City-Bus weiter hier fahren kann, und dass in den Seitengassen zusätzliche Parkplätze entstehen. Das wurde umgesetzt."

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Wie ein Lokalaugenschein Mittwochabend zeigte, sind viele Passanten und Beschäftigte von der neuen Begegnungszone begeistert: "Die Herrengasse schaut jetzt super aus", sagt etwa Jill, Verkäuferin im Souvenir-Shop "Vienna 1900". "Der Umbau hat sich wirklich ausgezahlt. Es ist jetzt viel leiser, freundlicher und schöner." Außerdem gebe es dank des Umbaus bereits jetzt mehr Laufkundschaft in der Gegend.