Beach Majors: Gatsch-Wiese statt Sanddünen
Von Julia Schrenk
Mit hellseherischen Fähigkeiten hat Sarah eigentlich nichts am Hut. Aber diesmal, diesmal hat sie es „gerochen“. Als einzige im Kollegen-Team hat sie an Gummistiefel gedacht. Und die braucht sie auch dringend, als sie am Freitag im sogenannten Beach Village die Plastikplatten für den Gehweg aufhebt und mit ihrem Kollegen, „dem Heinz von A1“, ein Kabel im Gatsch verlegt.en muss.
Der Starkregen, der Donnerstagabend Straßen in Wien geflutet hatte, hinterließ auch auf der Donauinsel seine Spuren. Dort starten am Mittwoch die Beach Majors – ein Turnier der höchsten Kategorie auf der Beachvolleyball World Tour. 100.000 Zuschauer werden bis Sonntag erwartet. Bei der Beachvolleyball-WM im Vorjahr waren es 180.000 Besucher in zehn Tagen. Die zentrale Spielstätte, der sogenannte Center Court, fasst mit 8000 Plätzen 2000 weniger, als die WM-Arena 2017.
Wasserlöcher
Und noch steht dort das Wasser. „Die zehn Minuten Gewitter kosten uns einen halben Tag Arbeit“, sagt Timo Bischof, technischer Leiter der Beach Majors. Die Wiese, die ab Mittwoch zum „Beach Village“ mit Attraktionen, und Public-Viewing-Zone erklärt wird, ist aktuell eher fürs Schlammcatchen als zum Ballspiel geeignet.
Weil Hackschnitzel nicht den gewünschten Erfolg brachten und das Wasser nicht schnell genug abrinnt, wurde eine provisorische Erdfräse gebastelt, mit der bis zu 70 Zentimeter tiefe Löcher gegraben werden können. Dort sammelt sich das Wasser und wird mit Schotter aufgeschüttet. „Dann fließt es besser ab“, sagt Bischof. Bis zum Auftakt des Turniers soll die 49.000 große Veranstaltungsfläche wieder gatschbefreit sein.
Die Wetter-Prognose lässt Optimismus zu: Ab, heute, Samstag, beginnt eine mehrtägige Hitzewelle. Dann lohnt sich auch ein kurzes Sonnenbad in einer der Strandliegen, die zwei junge Männer am Freitag für die Besucher zusammenbauten.