Autohändler erschlagen und zerteilt
Von Ricardo Peyerl
Was ist das nur in Österreich mit den sprichwörtlichen Leichen im Keller? Ein Vater zeugte mit seiner Tochter sechs Kinder, von denen eines starb; eine Eissalon-Betreiberin betonierte zwei zersägte Männer ein; und der 62-jährige Jozef Ersek soll im Keller seinen besten Freund mit einem Vorschlaghammer erschlagen und so zerteilt haben, dass die Leiche in den Kofferraum passte.
Einige Wochen später machte ein Spaziergänger im Wienerwald den grausigen Fund, die Beine des 59-jährigen Milenko M. sind bis heute verschwunden. Die Indizien deuten auf den ungarisch sprechenden Serben Jozef Ersek, der den Mordvorwurf von sich weist. In seinem Keller fand man Blut des Opfers, allerdings zu wenig, als dass es vom Abtrennen der Beine stammen könnte. Am Seil, mit der die halbe Leiche verschnürt war, fand man DNA vom Angeklagten, allerdings nur an einer Stelle. Hätte er die Leiche verpackt, müsste dann nicht überall seine DNA zu finden sein? Den Rechnungszettel für die Plastikplane, in der die Leiche verpackt war, fand man auch noch bei Ersek. Und: Zwei Wochen vor Entdeckung derselben soll Ersek seiner Freundin erzählt haben, er habe den toten Freund identifizieren müssen, wie schrecklich, wo dem doch die Beine fehlen. Woher wusste Ersek das zu dem Zeitpunkt, wenn er nicht der Mörder war?
Muskulöse Männer
Zur endgültigen Verwirrung tischt Ersek eine ganz neue Version auf, gegen welche die Agentenparodie des ehemaligen Innenministers Ernst Strasser direkt noch realistisch wirkt: Autohändler Milenko M. sei am 30. März 2012 mit zwei unbekannten Schwarzafrikanern – „muskulösen Männern“ – bei ihm aufgetaucht, die Gebrauchtwagen hätten kaufen wollen. M. habe sich Werkzeug ausborgen wollen. Er habe den Freund samt einem Fremden in den Keller begleitet und seine Werkzeugkiste offeriert, sei zurück in seine Wohnung, wo der andere Fremde gewartet habe. Dieser habe ihn zu Boden geschlagen, ihm die Hände mit einem Draht gefesselt, ihn mit einem Messer geschnitten und ihm eine Pistole in den Mund geschoben.
Das Urteil stand aus.