Anrainer warten vergeblich auf Stimmzettel für Pickerl-Befragung
Von Josef Gebhard
Die Ärgernisse rund um die Parkpickerl-Befragung in Hietzing reißen nicht ab. Nachdem bekannt wurde, dass rund 1100 Personen einen Fragebogen mit der falschen Grätzel-Zuordnung zugeschickt bekommen haben (der KURIER berichtete), melden sich jetzt stimmberechtigte Bewohner, die gar keinen Stimmzettel erhalten haben.
Einer davon ist Alexander Friedl, der in der Elisabethallee wohnt. "Eine Nachbarin hat auch keinen Fragebogen erhalten", ärgert er sich. Zwei weitere im Umkreis von nur 300 Metern hätten einen falschen Stimmzettel bekommen. "Ich habe mich in der Bezirksvorstehung gemeldet. Dort hat man mir gesagt, dass ich keinen neuen Fragebogen bekommen kann. Somit bin ich von der Teilnahme ausgeschlossen", sagt Friedl, der sich die Einführung des Pickerls wegen der chronischen Überparkung rund um das ORF-Zentrum wünscht.
"Wir haben nur zehn bis 15 Rückmeldungen über derartige Probleme", sagt Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP). "In den meisten Fällen ließen sie sich aufklären." Betroffen waren etwa Personen mit einer Auskunftssperre im Melderegister. Angesichts der Zahl von rund 46.000 Teilnahmeberechtigten sei Fehlerquote aber äußerst gering.
Viele Schwachstellen
Gänzlich vermeiden ließen sich solche Probleme nicht, betont Kobald: "Wir können die Fragebögen nicht eingeschrieben verschicken, das wäre für eine Umfrage ein zu großer Aufwand. "Damit kann passieren, dass der Brief am Postweg verloren geht, oder dass der Empfänger ihn einfach übersieht." Betroffenen einen neuen Fragebogen auszustellen, sei ausgeschlossen: "Das würde Manipulationen ermöglichen."
Die Befragung läuft noch bis 20. März. Derzeit liegt die Rücklaufquote bei 36 Prozent. Das Ergebnis der Auszählung wird für den 31. März erwartet. Das Resultat soll bindend sein.