Chronik/Wien

"An den Eisteichen": 1.400 Unterschriften gegen AHS-Neubau

Nicht klein beigeben will jene Meidlinger Anrainer-Initiative, die gegen die Zerstörung des kleinen Stadtwalds "An den Eisteichen" durch einen geplanten AHS-Bau auf die Barrikaden steigt.

Binnen weniger Wochen sammelten die Projektkritiker, die zwar nicht per se gegen Schulneubauten, im konkreten Fall aber für einen alternativen Standort sind, 1.400 Protestunterschriften. Mehr als genug für eine Petition, die vom Wiener Gemeinderat behandelt werden muss.

Wie berichtet, plant der Bund auf einem etwa zwei Hektar großen Areal in der Nähe von Schöpfwerk und Kabelwerk die Errichtung einer AHS. Öffentlich zugänglich ist das Gelände "An den Eisteichen", das zum Teil der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und zum Teil der Stadt Wien gehört, zwar nicht. Trotzdem sind der kleine Stadtwald und die angrenzende Grünfläche den Anrainern als "grüne Lunge Meidlings" ans Herz gewachsen.

Vier Anträge im Bezirk

Aber auch die Bezirkspolitik hängt an dem kleinen Wäldchen - weshalb in der jüngsten Bezirksvertretungssitzung gleich vier Anträge zum Thema auf dem Programm standen.

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Keine Mehrheit fanden jene von Neos und der Liste "Pro Hetzendorf" rund um Bezirksrat Franz Schodl - die letztlich beide auf eine Beibehaltung der bisherigen Bausperre sowie auf eine Unterschutzstellung des Geländes abzielten. Das würde in letzter Konsequenz aber die Errichtung einer für Wien dringend nötigen AHS verhindern, erklärt SPÖ-Bezirkschef Wilfried Zankl.

Angenommen wurde dagegen ein Mehrparteienantrag von SPÖ, FPÖ, ÖVP und Grünen, der eine partielle Grünlandwidmung und somit den Erhalt des Stadtwalds bei gleichzeitiger Realisierung des Schulprojekts vorsieht.

Und auch ein Antrag der Grünen wurde mit Unterstützung der SPÖ angenommen: Demnach soll die Unterschutzstellung des Stadtwalds nach dem Wiener Naturschutzgesetz geprüft werden.

Hoffen auf Petitionsausschuss

Bei der Anrainer-Initiative hofft man nun auf den Petitionsausschuss des Gemeinderates, der sich ab 500 Unterschriften mit einem Projekt befassen muss.

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"Wir hoffen auf eine entsprechende Flächenwidmung, die das Areal vor einer Verbauung schützt bzw. auf einen alternativen Schulstandort", sagt deren Sprecherin, Helga Schandl.

Bezirkschef Zankl bezweifelt allerdings, dass der Bund vom jetzt geplanten Standort abweichen wird. Zumal es im Bundesbesitz kaum einen mit einer ähnlich guten Verkehrsanbindung gebe.

Und dass die Stadt Wien mittels Flächenwidmungsplan den AHS-Neubau verhindert, darf ebenfalls bezweifelt werden.