"Alt-Wien"-Kindergärten: Hunderte Kinder umgemeldet
Nach der gescheiterten Rettung sperren mit Ende August aller Voraussicht nach alle 33 "Alt-Wien"-Kindergärten zu. Eltern müssen bis dahin einen neuen Platz für ihre Sprösslinge finden. Inzwischen sind schon einige hundert Kinder in anderen Einrichtungen untergekommen, wie ein APA-Rundruf ergab. Was die Übernahme von "Alt-Wien"-Standorten betrifft, zeigen sich Betreiber aber vorerst zurückhaltend.
Allein in den städtischen Einrichtungen habe man bereits knapp 250 Plätze an "Alt-Wien"-Kinder vergeben, sagte Daniela Cochlar, Leiterin der für Kindergärten zuständigen MA 10. Die Stadt hatte am Wochenende mitgeteilt, dass rund 1.900 öffentliche Plätze zur Verfügung stünden. Cochlar erwartet, dass gegen Ende der Schulferien noch viele Ummeldungen erfolgen. Denn derzeit seien wohl noch viele Familien auf Urlaub. Die MA-10-Chefin betonte auch, dass berufstätige Eltern bei der Vergabe von Hortplätzen bevorrangt würden. Die Servicestellen hätten weiterhin ausgeweitete Öffnungszeiten.
Der Verein Kinder in Wien hat bisher rund 50 Anmeldungen registriert, sagte Geschäftsführerin Monika Riha der APA. Gut 80 Standorte betreibt die Organisation in der Bundeshauptstadt. Bei der St. Nikolaus Stiftung der Erzdiözese Wien wurde inzwischen etwa ein Viertel der noch verfügbaren 210 Plätze vergeben. "Wir haben knapp 50 Anmeldungen", so eine Sprecherin. Viel Kapazitäten habe man noch an Standorten im 7., 10., 11., 15. und 16. Bezirk - vorrangig für Buben und Mädchen ab drei Jahren.
MA-10-Leiterin Cochlar sicherte jedenfalls zu, dass - sollte es konkrete Übernahmepläne von Privaten geben - die Stadt die Förderanträge so schnell wie möglich bearbeiten werde. Wichtig sei allerdings schon, dass alle nötigen Voraussetzungen für eine Förderung vorlägen bzw. alle Unterlagen übermittelt würden.
Betroffen davon sind auch gut 300 Mitarbeiter. Erika Schmidt von der Gewerkschaft GPA-djp sagte der APA, dass die Jobchancen für die Pädagogen recht gut seien. Für die andere Hälfte der Mitarbeiter - Kindergartenassistenten und Helfer - werde es schwieriger. Man sei aber dabei, ein Programm zur "Aufqualifizierung" zu schaffen. Allgemein herrsche jedoch große Verunsicherung, weil keine konkreten Informationen über Wenzels Pläne vorlägen.