Chronik/Wien

Akademikerball: Auch die FPÖ plant Demos

Die Gegner des Burschenschafterballs in der Hofburg dürfen am Freitag nicht auf dem Heldenplatz demonstrieren. Stattdessen wird voraussichtlich in unmittelbarer Nähe eine Demo von Befürwortern des Treffens rechter Studentenverbindungen stattfinden: Die FPÖ Wien – die offizielle Veranstalterin des Balls – plant eine Kundgebung zwischen den beiden Museen am Ring. Das bestätigt die Polizei.

Man sei nicht bereit, den Linksextremen die Straße zu überlassen, heißt es seitens der Freiheitlichen. Geplant seien gleich mehrere Kundgebungen, Details will man derzeit noch nicht verraten. Der Initiative „jetztzeichensetzen“, die die Demo auf dem Heldenplatz geplant hatte, war von der Polizei angeboten worden, ihre Kundgebung ebenfalls bei den Museen abzuhalten. „Wir haben aber abgelehnt, uns den Platz mit der FPÖ zu teilen“, erzählt ein Sprecher. Die Initiative prüft jetzt rechtliche Schritte gegen den Verweis vom Heldenplatz.

Empörung

Linke Gruppen kritisieren indes die Abriegelung der Hofburg am Ballabend: „Die von der Polizei präsentierte Sperrzone umfasst die halbe Innenstadt“, empören sich die Aktivisten von „nowkr“. Der Burgring sei gesperrt, weiters die Gegend rund um Oper und Albertina. Für die grüne Studentenfraktion (GRAS) werde damit die „verfassungsrechtlich verankerte Versammlungsfreiheit massiv eingeschränkt.“ Ungeachtet dessen soll es am Freitag zwei Demos geben, die zum Stephansplatz führen.

Ehemalige FPÖ-Regierungsmitglieder verteidigen indes in einem offenen Brief an den Bundespräsidenten und den Kanzler den umstrittenen Ball: Veranstalter und Besucher würden sich „klar und eindeutig zur Demokratie“ bekennen, heißt es in dem Schreiben, das unter anderem von den Ex-Vizekanzlern Herbert Haupt und Norbert Steger unterzeichnet wurde. Sie kritisieren die Diffamierungskampagne gegen die Veranstaltung.

"nowkr" hat eine Karte der Sperrzone in der Innenstadt veröffentlicht:

Bilder von den Demos im Vorjahr