9 Kilometer lange Radwege geplant: Verbindung NÖ mit Wien wird besser
Von Birgit Seiser
Wien will eine Stadt der Radfahrer sein und investiert seit Jahren in die Infrastruktur. Die ist in den inneren Bezirken auch schon gut ausgebaut, nun sollen die Außenbezirke folgen. Nach der Donaustadt, Favoriten und Floridsdorf ist nun Liesing dran, wo 30 Projekte umgesetzt werden.
Am Montag wurde die Radweg-Offensive in für den 23. Bezirk vorgestellt, die auch für sportliche Pendler aus Niederösterreich interessant ist. In den kommenden zwei Jahren wird nämlich ein Radweg parallel zur Triester Straße errichtet.
Bislang fehlte dort eine durchgängige, komfortable Verbindung vom Liesingbach bis nach Niederösterreich. Das hohe Verkehrsaufkommen rund um die Triester Straße machte das Biken dort gefährlich. Nun wird bis 2025 entlang der Badner Bahn ein Geh- und Radweg gebaut. Auf 700 Metern werden dann in der Kinskygasse Radwege errichtet und das Radfahren gegen die Einbahn bis zur Don-Bosco-Gasse ermöglicht.
Außerdem wird eine neue Unterführung im Bereich des Drascheparks gebaut, um unter der Triester Straße durchfahren zu können.
Aus Parkplatz wird Radweg
Das erste Projekt, das in Kürze fertiggestellt sein wird, ist der Radweg in der Atzgersdorfer Straße. "Das ist sozusagen das Drei-Länder-Eck Liesing, Hietzing, Meidling. Bisher gab es da eine Lücke im Radnetz, die jetzt geschlossen wird", sagt Bezirksvorsteher Gerald Bischof (SPÖ). Die Bauarbeiten sollen bis Anfang September abgeschlossen sein.
Dass Liesing jetzt vermehrt aufs Rad setzen will, hat auch einen Grund, der viele Autofahrer massiv ärgerte: Nachdem das Parkpickerl 2022 eingeführt wurde, fielen plötzlich viele Pendler-Autos weg und machten Platz für Radwege. Allein in Alt Erlaa ging die Parkplatzauslastung um 30 Prozent zurück. "Wir nutzen die durch die Einführung des flächendeckenden Parkpickerls freigewordenen Flächen und sorgen auch für begleitende Begrünungsmaßnahmen und eine bessere Lebensqualität", sagt Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ).
Beim Wohnpark Alt Erlass wird auf diesen freien Flächen nun ein Zwei-Richtungs-Radweg entstehen. Weil dann immer noch Platz übrig ist, werden dort auf 1.000 Quadratmetern 45 Bäume gepflanzt, die mit einem Bewässerungssystem ausgestattet sind.
Millionen-Investment
Eine fahrradfreundliche Stadt zu werden, lässt sich Wien viel kosten: Im vergangenen Jahr wurde die Rekordsumme von 35 Millionen Euro investiert. Für die kommenden Jahre sind je 20 Millionen für jährlich 50 Projekte im Stadtbudget eingeplant.