200.000 Euro Falschgeld: Betrüger geschnappt
Wien/Rom. Nach mehr als einem Jahr Ermittlungsarbeit wurde am vergangenen Wochenende ein 28-jähriger Österreicher in der italienischen Hauptstadt Rom festgenommen. Er soll an einem großangelegen, internationalen „Rip-Deal-Betrug“ beteiligt gewesen sein und einen Gesamtschaden von mehr als 300.000 Euro verursacht haben. Außerdem soll er in drei Fällen 220.000 Euro Falschgeld weitergegeben zu haben, das von den Ermittlern nun auch sichergestellt werden konnte.
Ins Rollen gebracht wurden die Ermittlungen im Sommer 2021. Opfer berichteten den Beamten des Landeskriminalamts Wien von „Israelisch-Schweizer Geschäftsleuten“, die sie bezüglich eines großen Immobilienprojekts in der serbischen Hauptstadt Belgrad kontaktiert hatten. Im Zuge des ersten Treffens wurde die Errichtung von 100 Badezimmern für ein Hotelprojekt um 1,2 Millionen Euro verhandelt. Für die Vermittlung sollten 200.000 Euro im Vorfeld fließen. Mit der Honorarnote im Gepäck ging es für die Opfer im Juli 2021 abermals nach Belgrad, wo der Vertrag besiegelt werden sollte. Mithilfe eines Ablenkungstricks gelang es den Tatverdächtigen aber, die 200.000 Euro zu erbeuten und damit zu flüchten. „Die Täter gingen dabei höchst professionell vor und fälschten unter anderem Reisepässe oder erstellten auch falsche Webseiten“, heißt es von der Polizei.
Weitere Opfer
Im Zuge der Ermittlungen gelang es der Rip-Deal Unit nicht nur, zwei Tatverdächtige namentlich auszuforschen, sondern auch zwei weitere Opfer in Oberösterreich und im Burgenland ausfindig zu machen.
Diese sollen bereits 2016 und 2017 betrogen worden sein, als sie über eine Internetplattformen Luxusuhren und Goldmünzen anboten. Der Tatverdächtige soll diese bei Treffen in Italien – in Verona und Rom – mit Falschgeld erworben haben.
Nach zumindest zwei weiteren Tatverdächtigen wird aktuell noch gefahndet.