Münchner Polizei: Kein IS-Bezug, sondern Amoklauf
Von Karl Oberascher Stefan Hofer Thomas Trescher Mathias Morscher Stefan Kaltenbrunner Christian Schwarz Christian Willim Moritz Gottsauner-Wolf
Acht Stunden nach den Schüssen in einem Münchner Einkaufszentrum mit zehn Toten hat die Polizei in der Nacht auf Samstag Entwarnung gegeben. Der Attentäter ist nach derzeitigem Ermittlungsstand ein 18-jähriger namens David S. aus München. Der Mann habe sich nach bisherigen Ermittlungen nach der Tat selbst getötet.
Das Motiv und der Hintergrund für die Tat, bei der neun Menschen erschossen wurden, sei noch völlig unklar. Man gehe von einem Einzeltäter aus, sagte Andrä. Die Schießerei habe zunächst im Fast-Food-Restaurant begonnen, sich dann aber in das Einkaufszentrum verlagert. Nach der Tat habe es zahlreiche Hinweise auf Schießereien oder auch Geiselnahmen gegeben, die zu einer "massiven Verunsicherung" geführt hätten. Alle Berichte hätten sich als falsch herausgestellt. Nach Angaben der Polizei gab es am Abend und in der Nacht 2300 Einsatzkräfte in München.
Was wir wissen:
- Im Olympia-Einkaufszentrum hat ein Attentäter geschossen.
- Meldungen über weitere Tatorte wiesen sich als falsch heraus.
- Es gibt mehrere Tote, zehn hat die Polizei bestätigt, wobei einer davon ein Täter sein soll.
- Die Ermittlungen deuten auf einen Amoklauf hin.
- Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich um einen 18-jährigen namens David S. handeln, der sich selbst erschoss.
- Der Täter verwendete eine Pistole, keine Langwaffe, wie es in früheren Meldungen hieß.
- Derzeit werden noch 16 Verletzte - davon schweben zwei noch in Lebensgefahr - behandelt. Ebenfalls sind Kinder und Jugendliche unter den Opfern.
- Drei potentielle Verdächtige, die sich mit hoher Geschwindigkeit vom Tatort entfernten, hatten nichts mit der Tat zu tun.
- 42 Cobra-Beamte aus Österreich waren in München vor Ort.