"Wir lieben uns": Inder setzt Elefantendamen als Erbinnen ein
Ein dankbarer Inder hat seine beiden zahmen Elefantinnen als Erbinnen eingesetzt. Akhtar Imam aus dem Bundesstaat Bihar im Osten des Landes verfügte, dass die Elefantendamen Moti (Perle) und Rani (Königin) gemeinsam 2,5 Hektar Land erben. "Ich will einfach nicht, dass Moti und Rani leiden, sie gehören zu meiner Familie", sagte der Leiter einer Tierschutzstation.
Der 50-jährige Imam kümmert sich seit deren Geburt um die beiden heute 15 und 20 Jahre alten Elefantinnen. Jeder von beiden stehen je zwei Bedienstete zur Verfügung, die sich rund um die Uhr um ihr Wohlergehen kümmern. Imams Liebe zur den Tieren wurde noch verstärkt, nachdem sie im vergangenen Jahr bewaffnete Angreifer von seinem Grundstück vertrieben, die ihm nach seiner Überzeugung nach dem Leben trachteten.
Auch Imams Frau und seine Kinder sollen nach seinem Tod Land erben, allerdings kleinere Grundstücke als Moti und Rani. Dies stößt bei der Familie auf wenig Begeisterung, wie er schilderte: "Sie verstehen nicht, dass die Elefanten für mich keine Prestigeobjekte sind. Meine Beziehung zu ihnen ist etwas fürs Leben. Wir lieben uns."
Züge als Bedrohung
In Indien wurden Elefanten übrigens bereits im dritten Jahrtausend vor Christus domestiziert und sowohl als Nutz- als auch als Kampftier eingesetzt. Heutzutage gilt der indische Elefant als bedrohte Art. Durch die fortschreitende Urbanisierung verliert er mehr und mehr Lebensraum. Immer wieder kommt es zu Kollisionen zwischen Elefanten und Zügen: Zwischen 2004 und 2008 starben zehn Tiere auf der Bahnstrecke zwischen Siliguri und Alipurduar.
In manchen Teilen Indiens sind obendrein Wilderer aktiv, die es vor allem auf Elefantenbullen abgesehen haben. Dennoch ist der indische Elefant nicht so sehr vom Aussterben bedroht, wie der Borneo-Zwergelefant, von dem es nur noch 1.000 Exemplare geben soll.