255 Häftlinge in Rio verbrachten Weihnachten zu Hause - und sind nun flüchtig
Die Polizei im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro sucht nach 255 flüchtigen Häftlingen, unter denen sich zwei Drogenbosse befinden. Wie mehrere Medien berichteten, waren die Häftlinge zu Weihnachten vorübergehend aus Gefängnissen entlassen worden und kehrten anders als vorgeschrieben danach nicht zurück. Sie hätten keine elektronischen Fußfesseln getragen, berichtete das Nachrichtenportal G1 am Donnerstag unter Berufung auf das Sekretariat für Strafvollzug in Rio.
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"Abscheuliches Verbrechen mit Todesfolge"
Die vorübergehende Freilassung über Weihnachten ist im Strafvollzugsgesetz vorgesehen und kann Häftlingen unter bestimmten Voraussetzungen gewährt werden. So müssen sie bereits 60 Prozent ihrer Strafe verbüßt haben und sich im halboffenen Vollzug befinden. Nach einer Gesetzesverschärfung aus dem Jahr 2019 haben Verurteilte, die eine Haftstrafe für ein "abscheuliches Verbrechen mit Todesfolge" verbüßen, keinen Anspruch mehr darauf. Zu diesen Verbrechen gehören Raub, Entführung, Vergewaltigung und Folter mit Todesfolge.
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Die beiden Drogenbosse sind den Berichten zufolge nicht von dieser Gesetzesänderung betroffen, weil sie ihre Straftaten zuvor begangen hatten. Die Frist für die Rückkehr sei bereits am 30. Dezember um 22.00 Uhr abgelaufen, hieß es. Von den 1.785 vorübergehend freigelassenen Insassen seien 1.530 zurückgekehrt.