Vergewaltigungsopfer in Großbritannien werden immer jünger
Vergewaltigungsopfer in Großbritannien werden immer jünger. Zwischen April 2023 und März 2024 seien mehr Mädchen im Alter von 14 Jahren vergewaltigt worden als aus jeder anderen Altersgruppe, berichtete die Zeitung Times unter Berufung auf offizielle Zahlen der Regierung.
Innenministerin Yvette Cooper machte leicht zugängliche, gewalttätige Pornografie mitverantwortlich. Solche Videos und Bilder veränderten die Sicht von Buben auf Sexualität, sagte Cooper dem Blatt.
Das drastische Material, zu dem junge Männer online Zugang haben, beeinflusse ihre Art, Mädchen und Frauen zu behandeln. Schulen und Eltern würden es zudem versäumen, ihnen beizubringen, welches sexuelle Verhalten akzeptabel ist. Zum Alter der mutmaßlichen Täter gab es keine Angaben.
Cooper kritisierte zudem, Online-Plattformen und Chat-Anbieter würden ihre "moralische Verpflichtung" verletzen, junge Menschen zu schützen. Ihnen seien Profite wichtiger als die Verbreitung von Aufnahmen zu stoppen, die sexuellen Missbrauch von Minderjährigen zeigen, sagte die Ministerin von der sozialdemokratischen Labour-Partei.
Zahlen von 31 der 43 Polizeien in England und Wales zufolge zeigten 2023/24 insgesamt 1.458 Mädchen im Alter von 14 Jahren eine Vergewaltigung an, so viele wie in keinem anderen Alter. Im Vorjahreszeitraum war die Zahl der Anzeigen bei den 15-Jährigen am größten. Insgesamt war etwa ein Drittel der 31.600 Menschen, die eine Vergewaltigung anzeigten, 18 Jahre oder jünger.
Nach Schätzungen von Hilfsorganisationen werden jedes Jahr fast 800.000 Frauen und Mädchen in Großbritannien Opfer von sexueller Gewalt.