Chronik/Welt

Warum Großbritannien in Schulen die Uhren austauscht

Immer öfter sind Lehrende an britischen Schulen damit konfrontiert, dass ihre Schüler und Schülerinnen während Prüfungen ihre verbleibende Zeit falsch einschätzen. Der Grund: Die Schüler können die analogen Uhren im Saal nicht lesen. Gerade während der GCSE-Prüfungen (General Certificate of Secondary Education) entpuppt sich das als Problem, denn bei ihnen handelt es sich um die wichtigsten Tests der britischen Unteren Sekundarschule.

Deswegen installieren manche britische Schulen jetzt digitale Uhren in den Sälen, in denen die GCSE-Prüfungen absolviert werden. Obwohl Schüler im Vereinigten Königreich mit sieben Jahren das Lesen einer analogen Uhr beigebracht bekommen, beobachten britische Lehrer, dass Schüler nicht mehr an analoge Uhren gewöhnt sind. Viele Lehrkräfte machen sich Sorgen, ob die Schüler und Schülerinnen die Zeit während ihren Prüfungen überhaupt von der Uhr ablesen können oder beim Versuch des Lesens wertvolle Minuten verlieren.

"Ich kann die Uhr an der Wand nicht lesen"

Die Lehrer und Lehrerinnen der britischen Schulen sehen vor allem Smartphones und digitale Uhren als Ursache des Problems. Wie die britische The Times berichtet, erzählt eine Lehrkraft: "So viele unserer Kinder wissen nicht, wie sie eine Uhr lesen sollen. Der Kommentar, wenn sie ihr Handy herausholen ist meistens 'ich kann die Uhr an der Wand nicht lesen'." 

Geoff Barton von der Association of School and College Leaders, die britische Vereinigung der Schul- und Collegeleiter, sagt dazu: "Wir wissen, dass Schulen ihre analogen Uhren durch digitale in den Prüfungsräumen ersetzen weil manche Schüler nicht daran gewöhnt sind, analoge Uhren so schnell wie digitale zu lesen. Junge Menschen, die heute ihre Tests absolvieren, wurden in einem digitalen Zeitalter herangezogen und viele von ihnen sehen analoge Uhren oder Armbanduhren nicht so oft wie ältere Generationen. Es ist wortwörtlich so, dass die Zeiten sich ändern."