Terror in Christchurch: Hätten Behörden Anschlag verhindern können?
In Neuseeland hat am Montag eine Untersuchungskommission zum Anschlag auf zwei Moscheen in Christchurch ihre Arbeit aufgenommen. Premierministerin Jacinda Ardern sagte, so solle dafür gesorgt werden, dass sich eine solche Attacke niemals wiederhole. Konkret prüft die Kommission, ob Polizei und Geheimdienste den gewaltsamen Tod von 51 Muslimen hätten verhindern können.
"Dies ist ein entscheidender Teil unserer anhaltenden Antwort auf den Anschlag", sagte Ardern. Sie hat die sogenannte königliche Kommission eingesetzt - das mächtigste Ermittlungsgremium des neuseeländischen Rechtssystems.
Der Anschlag auf zwei Moscheen hatte im März international für Entsetzen gesorgt. Zugleich war die Frage laut geworden, ob Neuseelands Geheimdienste den Anschlag hätten verhindern können - und ob sie sich einseitig auf mögliche islamistische Gefahren konzentriert hatten.
Bericht im Dezember
An der Spitze der Kommission stehen William Young, Richter am Obersten Gerichtshof, und die frühere Diplomatin Jacqui Caine. Seinen Abschlussbericht soll das Gremium zwar erst im Dezember vorlegen. Sollte es zuvor bereits wichtige Erkenntnisse für die öffentliche Sicherheit geben, kann die königliche Kommission aber auch schon früher Vorschläge veröffentlichen.
Ein australischer Rechtsextremist hatte am 15. März zwei Moscheen in Christchurch gestürmt und das Feuer auf die Gläubigen eröffnet. Der 28-Jährige wurde wegen Mordes angeklagt und sitzt in einem Hochsicherheitsgefängnis in Auckland.