Chronik/Welt

Sieben Tote und Vermisste bei schweren Unwettern in der Toskana

Die Zahl der Todesopfer bei den schweren Unwettern in der italienischen Region Toskana ist auf sieben gestiegen. Die Leiche eines Mannes, der nach den Überschwemmungen vermisst worden war, wurde am Samstag gefunden. Der 69-Jährige war in Campi Bisenzio abgängig, einer der am stärksten von den Unwettern betroffenen Gemeinden im Großraum Florenz. Eine weitere Person wird noch vermisst.

Die meisten Toten wurden aus der Gemeinde Montemurlo nördlich von Florenz gemeldet, in der der Fluss Bisenzio über die Ufer trat. Besonders betroffen waren auch die Städte Prato, Empoli und Pontedera.

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Zu den Todesopfern zählt ein 85-jähriger Pensionist, der tot im Erdgeschoß seines Hauses in der toskanischen Gemeinde Montemurlo nahe Prato gefunden wurde, berichteten italienische Medien. Der behinderte Mann wurde leblos in seinem Haus gefunden, in das Wasser eingedrungen war.

Vergebens hatte er versucht, sich im oberen Geschoß in Sicherheit zu bringen. In Montemurlo kam eine 84-Jährige ums Leben. Keine näheren Informationen gab es zum dritten Opfer. Die Vermissten wurden im Raum von Florenz gemeldet.

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Die Regierung in Rom rief wegen der Unwetter den Notstand aus. Dadurch wurden fünf Millionen Euro für erste Hilfsmaßnahmen locker gemacht, teilte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bei einer Pressekonferenz mit. Sie drückte der von den Unwettern betroffenen Bevölkerung ihre Anteilnahme aus.

In der Toskana sei seit 50 Jahren noch nie so viel Regen in einem derart kurzen Zeitraum gefallen, erklärte Regionalpräsident Eugenio Giani. Seit 1966 habe es noch nie so viel geregnet. Hunderte Angehörige von Rettungseinheiten sowie Freiwillige waren im Einsatz, um die Straßen der betroffenen Gemeinden von Schlamm und Geröll freizuschaufeln. Wasserpumpen waren im Dauereinsatz.

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40.000 Haushalte ohne Strom

Der Bürgermeister der Stadt Prato nördlich von Florenz, Matteo Biffoni, sprach von verheerender Lage. "Die Situation ist schockierend, jetzt müssen wir hart arbeiten, um die Stadt vom Schlamm zu befreien", schrieb Biffoni in Sozialen Netzwerken. 40.000 Haushalte waren wegen der Unwetter ohne Strom. Teile der Autobahn A11 mussten gesperrt werden. Beim Bahnverkehr kam es zu erheblichen Problemen.

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Die Bahnlinie zwischen Prato und Pistoia wurde unterbrochen. Die Schulen in der Toskana blieben am Freitag geschlossen. In der toskanischen Hafenstadt Livorno mussten die Schiffe wegen des Windes, der eine Geschwindigkeit von bis zu 120 Stundenkilometer erreichte, im Hafen bleiben. Die Fährenverbindung zur Insel Elba wurde unterbrochen.

Von den Unwettern war auch die norditalienische Region Venetien schwer betroffen. Eine Person wurde in der Dolomiten-Provinz Belluno vermisst. Dabei handelt es sich um einen Feuerwehrmann, der nicht im Dienst war. Er soll in einen Fluss gestürzt sein. Ein zweiter Vermisster wurde in der Gegend von Verona gemeldet.

Schwere Unwetter wurden auch in der Region Emilia Romagna und in der Lombardei gemeldet. In Mailand schwoll der Fluss Seveso an, der bereits am Dienstag über die Ufer getreten war und einige Viertel der Finanzmetropole überschwemmt hatte. In der Emilia Romagna war es im Mai zu verheerenden Unwetter mit 15 Todesopfern und Schäden in Milliardenhöhe gekommen.

Schlechtwetter-Front hält an

Die Schlechtwetter-Front soll auch in den nächsten Tagen anhalten. Die Gemeinde Venedig plant zum zweiten Mal binnen einer Woche den Einsatz des Dammsystems MOSE, um das Stadtzentrum vor Hochwasser zu schützen. Die Temperaturen sanken auch auf Sizilien. Auf dem Vulkan Ätna fiel Schnee.