Chronik/Welt

Sängerin löst Skandal mit Meinung zu häuslicher Gewalt aus

Mit kontroversen Äußerungen zu häuslicher Gewalt hat die Sängerin Regina Todorenko für einen Skandal gesorgt. In Russland wurde ihr sogar der Titel "Frau des Jahres" aberkannt. "Jede Art von Gewalt, auch Mobbing, sei inakzeptabel", argumentierte die Redaktion der russischen Ausgabe der Mode- und Frauenzeitschrift Glamour in der Nacht zum Sonntag.

Was war passiert? Die auch in Russland bekannte Ukrainerin Todorenko hatte in einem Interview betont, dass Frauen auch selbst schuld an häuslicher Gewalt sein könnten. "Irgendwann sollte doch ein kritischer Punkt kommen, um zu fragen: Warum schlägt er dich?", sagte sie und fragte, ob Frauen Mitverantwortung für häusliche Gewalt trügen. Todorenko entschuldigte sich später für ihre Bemerkungen.

Das Magazin Glamour hatte den Preis "Frau des Jahres" der 29 Jahre alten Todorenko im vergangenen November verliehen - und nun entzogen.

Russland: Leichtes Spiel für Frauenschläger

International für Entsetzen sorgte 2017 ein neues russisches Gesetz, das Schläge in der Partnerschaft entkriminalisiert. Die ersten Prügelattacken, die schon tödlich enden können, werden demnach nur wie eine Ordnungswidrigkeit zum Beispiel mit Geldstrafen geahndet. Erst Wiederholungstäter müssen sich nach dem Strafrecht verantworten.

Orthodoxe Kirche fordert weiblichen Gehorsam

Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche betonten am Sonntag, dass Partnerinnen zur Konfliktvermeidung in einer Beziehung gehorsam sein müssten. "Für den Anfang sollen sie aufhören, Bemerkungen zu machen", sagte der Vertreter der Agentur Interfax zufolge.

Frauen sollten sich selbst beobachten und "kleine Strafen" gegen sich selbst verhängen: Sie konnten sich zum Beispiel als Buße zehn Mal verneigen, einen Tag lang auf Schokolade oder auf das Internet verzichten.