Chronik/Welt

Papst sagt der Korruption und Geldwäsche im Vatikan den Kampf an

Der Papst hat am Mittwoch den italienischen Finanzexperten Carmelo Barbagallo zum neuen Präsidenten der vatikanischen Behörde für Finanzinformationen (AIF) ernannt. Dies teilte der Vatikan am Mittwoch mit. Der 63-jährige Barbagallo hat eine lange Karriere im Bereich Finanzaufsicht der italienischen Notenbank hinter sich.

Barbagallo übernimmt den Posten des Schweizers Rene Brülhart, dessen Mandat vergangene Woche nicht verlängert wurde. Die von Benedikt XVI. gegründete AIF ist unter anderem für die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zuständig.

Benedikt XVI. hatte die AIF 2010 per Erlass gegründet, um die Finanzgeschäfte des Vatikan, insbesondere der Vatikanbank IOR, transparenter zu gestalten und internationalen Standards anzupassen. Die Maßnahme solle ein aktiver Schritt gegen Geldwäsche, Korruption und Finanzierung von Terrorismus sein, hieß es damals. Gleichzeitig mit dem päpstlichen „Motu proprio“ wurde ein vatikanisches Gesetz veröffentlicht, das Bestimmungen zu Vorbeugung und Verhinderung von illegalen Finanzaktionen enthält.

Die vatikanische Finanzaufsicht ist in den Sog eines Skandals geraten, nachdem ihr Direktor Tommaso Di Ruzza am 1. Oktober wegen bisher nicht näher genannter Vorwürfe suspendiert wurde. Zwei von vier Aufsichtsratsmitgliedern traten nach dem Ausscheiden Brülharts zurück.