Chronik/Welt

Omikron: Südafrika lockert Maßnahmen

Südafrika lockert seine Corona-Maßnahmen trotz einer anhaltenden vierten Infektionswelle. Mit sofortiger Wirkung hob das Gesundheitsministerium die Kontakt-Nachverfolgung bei Personen auf, die infizierten Personen nahegekommen sind. Die dabei bisher obligatorische Selbstisolierung sei aufgehoben worden, sagte der zuständige Abteilungsleiter Ramphelane Morewane am Freitag dem TV-Sender eNCA. Sie gelte nur bei Masseninfektionen in großen Menschenansammlungen weiter, hieß es.

Das Ministerium folgte damit den Empfehlungen eines Beraterstabes. Demnach sind Tests künftig nur beim Auftreten entsprechender Symptome nötig. Bei Infizierten ist aber weiterhin eine zehntägige Quarantäne vorgeschrieben, nach der nun keine Tests mehr nötig sind. Begründet wurde die Lockerungen unter anderem mit neuen Erkenntnissen zur Omikron-Variante sowie Studien, wonach rund 70 Prozent der sehr jungen Bevölkerung des Kap-Staates bereits eine Infektion hatte.

Das Nationale Institut für übertragbare Krankheiten (NICD) präsentierte erst am Mittwoch eine Studie, die auf einen eher milden Krankheitsverlauf der Coronavirus-Variante Omikron im Vergleich zur Delta-Variante hinweist. Die Wahrscheinlichkeit einer Einlieferung ins Krankenhaus wurde aufgrund bisheriger Daten als bis zu 80 Prozent niedriger als bei der Delta-Variante angegeben.

Mit Einsetzen der Sommerferien in Südafrika verbreitet sich die neue Coronavirus-Variante Omikron nun zwar landesweit - scheint aber im bisherigen Epizentrum rund um die Städte Johannesburg und Pretoria (Gauteng-Provinz) sowie zwei angrenzenden Provinzen an Dynamik zu verlieren. Vor allem in den Küstenprovinzen steigen die Fallzahlen dagegen nun drastisch. Ein landesweiten Überschreiten des Höhepunkts der vierten Infektionswelle wollte das NICD daher nicht bestätigen. Südafrika befindet sich gerade auf der niedrigsten Stufe eines fünfstelligen Alarmsystems, mit nur relativ wenig Beschränkungen.

In Südafrika dominiert die Omikron-Variante das Infektionsgeschehen. Der Großraum um die Metropole Johannesburg und die Hauptstadt Pretoria hatte bei den täglichen Neuinfektionen landesweit zeitweise einen Anteil von bis zu 80 Prozent. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen liegt unter denen vorangegangener Infektionswellen.

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