"Oh mein Gott! Ja!": Gehörloser wünscht sich Untertitel für Pornos
Yaroslav Suris ist sauer. In seinen Augen verstößt der Anbieter von pornografischen Videos "Pornhub" gegen das US-amerikanische Gesetz. Genauer gesagt gegen die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen ("Americans with Disabilities Act").
Weil er als Gehörloser der Handlung von Kurzbeiträgen mit Titeln wie "Hot Step Aunt Babysits Disobedient Nephew", "Sexy Cop Gets Witness to Talk" oder "Daddy 4K -- Allison comes to Talk About Money to Her Boys' Naughty Father" nicht folgen könne, fühlte sich der Abonnent des Premiumangebots der Homepage benachteiligt. Ihm fehlten die Untertitel.
"Es ist, als würde man Playboy wegen der Artikel lesen", kommentiert die Internetseite "TMZ".
Schadenersatz
In einer Sammelklage fordern Suris und andere den Pornogiganten auf, den Clips Untertitel hinzuzufügen - und wollen zudem Schadenersatz. Die Summe wurde nicht kolportiert. Der Vizepräsident des Pornoanbieters, Corey Prize, nahm gegenüber "TMZ" Stellung zu der Klage: "Wir kommentieren zwar prinzipiell laufende Gerichtsverhandlungen nicht, aber wir wollen betonen, dass wir eine eigene Sparte für Clips mit Untertiteln anbieten."
Dort allerdings finden sich nur gut 400 Videos - ein minimaler Bruchteil vom Gesamtangebot des Riesen, der übrigens auch "beschreibende Videos" für sehbeeinträchtigte Besucher anbietet. Zählt man die Länge aller Videos auf pornhub.com zusammen, erhält man 169 Jahre Videomaterial.
115 Besucher täglich
Pornhub hat laut eigener Statistik im Jahr mehr als 40 Milliarden Besucher - 115 Millionen täglich. Pro Minute werden 220.000 Videos angeschaut. Der weltweit meistgesuchte Begriff war im Vorjahr "japanese", gefolgt von "hentai", "lesbian" und "milf". Auch die Suche nach asiatischen und koreanischen Pornos erlebte 2019 einen Aufschwung.
Die Seite wird zudem immer mehr als "soziales Medium" genutzt, Freundesanfragen verschickt, Nachrichten gesendet, Videos "geliked".