Österreicher glaubt, dass Maddie an Sex-Ring verkauft wurde
Im Fall der vor 13 Jahren in Portugal verschwundenen Maddie ist nun ein Österreicher in den Fokus gerückt. Er war mit dem deutschen Beschuldigten nach einem Treibstoffdiebstahl in Portugal in Haft gesessen und soll mit dem Hauptverdächtigen befreundet gewesen sein. "Ich weiß, dass er es war", sagte der mittlerweile in Graz lebende Mann in einem Interview mit der "Daily Mail".
Demnach glaube er, dass der Deutsche das Mädchen an eine Einzelperson oder einen Sexring verkauft haben soll. Der Arbeiter war mit dem wegen anderer Delikte inhaftierten 43-jährigen befreundet gewesen. Gemeinsam sollen sie in Portugal in einem baufälligen Bauernhaus gelebt haben. Er soll dem Österreicher gegenüber auch davon gesprochen haben, Kinder nach Marokko zu verkaufen. Acht Monate sollen die beiden Männer gemeinsam in Haft gesessen haben, nachdem sie in Portugal Diesel gestohlen hatten. Im Dezember 2006 - fünf Monate bevor das dreijährige Mädchen verschwand - wurden sie entlassen.
Nachdem der 46-Jährige im Vorjahr eine Netflix-Dokumentation über den Fall Maddie gesehen hatte, sei er von der Schuld seines Freundes überzeugt gewesen. "Er war mein bester Freund und er war definitiv pervers und mehr als fähig, ein Kind für den sexuellen Kick oder Geld zu entführen", sagte der 46-Jährige im Interview mit der "Daily Mail". Wegen seiner eigenen kriminellen Vergangenheit habe er nicht die Polizei verständigt. Allerdings sei diese dann auf ihn zugekommen und er sei von der Polizei in Graz einvernommen worden.
Die steirische Polizei bestätigte die Befragung eines Zeugens vor etwas über einem Jahr im Zusammenhang mit dem Fall Maddie. Es habe sich dabei um ein Amtshilfeersuchen der deutschen Behörden gehandelt, sagte eine Sprecherin der APA. Über den Inhalt und das Ergebnis der Befragung wurde unter Verweis darauf, dass es sich um ein laufendes Verfahren handelt, keine Auskunft gegeben.
Nach seiner Befragung rechnete der Österreicher mit der Festnahme des Deutschen. Doch erst Anfang Juni teilten das deutsche Bundeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Braunschweig überraschend mit, dass der wegen anderer Delikte inhaftierte 43-Jährige unter Mordverdacht stehe. Dazu hatte es in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" einen erneuten Zeugenaufruf gegeben.