Neue Corona-Variante in fünf weiteren Ländern gefunden
Die neue Variante des Coronavirus Sars-CoV-2 ist außer in Großbritannien auch in Australien, Island, Italien, den Niederlanden und Dänemark gefunden worden. Abgesehen von Dänemark seien es Einzelfälle gewesen, berichtete die Coronavirus-Expertin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Maria van Kerkhove, am Montag in Genf.
Das Virus könne auch in der neuen Variante unter Kontrolle gebracht werden, betonte der WHO-Nothilfekoordinator Michael Ryan. „Die Situation ist nicht außer Kontrolle“, sagte er. „Wir müssen uns aber noch mehr anstrengen. Das Virus kann gestoppt werden.“ Schutzmaßnahmen wie Distanz halten, direkte Kontakte vermeiden und Händewaschen seien auch bei der neuen Variante genau die richtigen, um Ansteckungen möglichst zu vermeiden.
Höherer R-Wert
Die in Großbritannien entdeckte Mutation könnte nach ersten Erkenntnissen britischer Wissenschaftler um bis zu 70 Prozent ansteckender sein als die bisher bekannte Form. Der R-Wert, der angibt, wie viele andere Menschen ein Infizierter anstecken kann, betrage bei der neuen Variante 1,5 statt 1,1, sagte Kerkhove. Der R-Wert bei Masern liege zwischen 12 und 18, sagte Ryan.
Wenn sich an einem Virus wie hier die Proteine veränderten, habe das Einfluss darauf, wie gut das Virus in menschlichen Zellen eindringen könne, sagte Ryan. Wenn es einfacher eindringen könne, könne auch die Viruslast steigen - die Menge an Virus, die ein Mensch in sich trägt - und das führe zu einer höheren Ansteckung.
In Großbritannien breitet sich die neue Form des Virus vor allem in London und Südostengland rasant aus. Zahlreiche Länder haben Flüge von Großbritannien deshalb gestoppt.
Nach Angaben der WHO gibt es keine Hinweise darauf, dass Menschen, bei denen die neue Variante nachgewiesen wurde, einen schwereren Krankheitsverlauf haben als früher Infizierte. Die in Südafrika aufgetauchte Virus-Variante weise ähnliche Mutationen auf, sei aber eine andere Variante als die in Großbritannien entdeckt Variante.