Chronik/Welt

Tödlicher Sturz von Kind (7) und Mutter von Ostsee-Fähre kein Unfall

Zum Schluss, dass es sich beim tödlichen Sturz eines 7-jährigen Kindes und seiner Mutter nicht um ein Unglück gehandelt hat, ist die dänische maritime Havariekommission nach der Durchsicht von Überwachungsaufnahmen gekommen, wie ein Ermittler der Behörde am Montag in Skandinavien sagte.

 ➤ Mehr lesen: 12-Jähriger rettet seinen Vater vor dem Ertrinken

Damit bestätigte er einen Bericht des schwedischen Radiosenders P4 Blekinge, wonach es sich bei dem dramatischen Vorfall um kein Unglück, sondern um eine vorsätzliche Handlung handelte. Da die Fähre unter dänischer Flagge fährt, hatte die dänische Behörde eine Untersuchung angestellt. Diese Untersuchung wird nach Senderangaben nun eingestellt.

Ursprünglicher Bericht: Mutter sprang Kind hinterher

Das Kind und seine Mutter waren beide polnische Staatsbürger. Sie waren am Donnerstag etwa auf halbem Weg zwischen dem polnischen Danzig und dem südschwedischen Karlskrona in der Ostsee über Bord gegangen. In einer großangelegten Rettungsaktion wurden beide nach etwa einer Stunde im Wasser gefunden und per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht, später aber für tot erklärt.

 ➤ Mehr Geschehnisse aus aller Welt lesen Sie hier

Über den Hergang des Vorfalls auf der Fähre „Stena Spirit“ hatte es unterschiedliche Angaben gegeben. Zunächst hatte es geheißen, das Kind sei ins Wasser gefallen und die Mutter hinterhergesprungen. Später war in polnischen Medien auch davon die Rede, dass beide zeitgleich über Bord gegangen seien. Eine Sprecherin der Bezirksstaatsanwaltschaft Danzig hatte am Samstag gesagt, dass wegen des „Mordes an einem Kind und des Selbstmordes der Mutter“ ermittelt werde. Weitere Details nannte sie nicht.

Auch NATO-Kräfte suchten nach Mutter und Kind

Rettungshubschrauber, die Fähre selbst und Nato-Gruppen, die in der Nähe eine Übung durchführten, beteiligten sich an der Suche nach Mutter und Kind in der Ostsee. Nach rund einer Stunde im Wasser wurden sie gefunden. Zunächst hieß es, dass beide ins Krankenhaus gebracht wurden. Nun ist klar, dass Mutter und Kind gestorben sind. 

Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.

Frauen, die in Österreich Gewalt erleben, finden u.a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133)