Tote und Verletzte nach mutmaßlichem Anschlag auf Magdeburger Adventmarkt
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitag ein Autofahrer in eine Menschengruppe gerast.
Der Verdächtige befindet sich in Haft.
Überblick: Was wir bisher wissen
- Wie mehrere deutsche Medien berichten, fuhr um 19.04 Uhr ein schwarzer BMW offenbar ungebremst in die Menge.
- Laut Ministerpräsident Reiner Haseloff gibt es zwei Todesopfer, einen Erwachsenen und ein Kleinkind. Diverse Medienberichte von mehr Opfern wurden bislang noch nicht bestätigt.
- Die Bürgermeisterin der Stadt, Regina-Dolores Stieler-Hinz, sprach von mehr als 50 Verletzten. Aus Sicherheitskreisen heißt es, dass die Anzahl der Verletzten sogar bei bis zu 80 liege.
- Ein Mann wurde festgenommen – ersten Informationen zufolge soll es sich um einen 50-jährigen Arzt aus Saudi-Arabien handeln.
Zahlreiche Rettungsfahrzeuge und Sanitäter waren am Weihnachtsmarkt im Einsatz, schilderte ein Augenzeuge. An einer großen Weihnachtspyramide wurden Verletzte versorgt, mehrere wurden weggetragen und im Anschluss im Universitätsklinikum Magdeburg behandelt.
"Wir rüsten auf", sagte der Sprecher der Uniklinik. "Intensivbetten stehen bereit."
Der Magdeburger Weihnachtsmarkt befindet sich auf dem Alten Markt, direkt am Magdeburger Rathaus in der Nähe der Elbe. In der Nähe des Weihnachtsmarkts liegt ein großes Einkaufszentrum.
Scholz: Ereignisse in Magdeburg "lassen Schlimmes erahnen"
In ersten Reaktionen zeigten sich Politiker entsetzt und erklärten, sie seien in Gedanken bei den Opfern und deren Familien, darunter Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz und die deutsche Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) auf dem Kurznachrichtendienst X.
"Die Meldungen aus Magdeburg lassen Schlimmes erahnen", schrieb Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf X. Seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen, sein Dank gelte "den engagierten Rettungskräften in diesen bangen Stunden".
Vize-Kanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) schrieb via X über "furchtbare Nachrichten aus Magdeburg, wo Menschen die Adventszeit in Frieden und Gemeinschaft verbringen wollten". "Die Bilder aus Magdeburg erschüttern mich zutiefst", schrieb auch Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne). "Für Familien und Freunde, die auf dem Weihnachtsmarkt Zeit miteinander verbringen wollten, ist nichts mehr, wie es war."
"Das sind sehr bedrückende Nachrichten aus Magdeburg", schrieb CDU-Chef Friedrich Merz auf X. "Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen." Auch Merz dankte "allen Einsatzkräften, die sich vor Ort um die Verletzten kümmern". "In Magdeburg wurden viele Menschen Opfer eines tödlichen Anschlags", schrieb FDP-Chef Christian Lindner bei X. "Die Bilder haben mich schockiert. Ich denke an die Opfer, ihre Familien und die Einsatzkräfte vor Ort."
"Die Bilder aus Magdeburg sind erschütternd!", schrieb AfD-Chefin Alice Weidel auf X. "In Gedanken bin ich bei den Hinterbliebenen und Verletzten. Wann hat dieser Wahnsinn ein Ende?"
Gedenken an Opfer von Breitscheidplatz-Anschlag
Erst am gestrigen Donnerstag fand in Berlin eine Gedenk-Andacht für die Opfer des Breitenscheidplatz-Anschlages statt.
Vor acht Jahren steuerte ein islamistische Attentäter einen Sattelschlepper in die Menschenmenge auf dem dortigen Weihnachtsmarkt. Dabei wurden zwölf Menschen getötet, das 13. Opfer starb 2021 an den Folgen. Mehr als 70 Menschen wurden verletzt. Der Attentäter floh nach Italien, wo er von der Polizei erschossen wurde.