Hoffnung für Italien: Zahl der Corona-Toten sinkt stark
Am Samstag freuten sich besonders gläubige Katholiken in Italien noch über das "Blutwunder in Neapel". Das vermeintliche Blut des Stadtheiligen Januarius (italienisch Gennaro) verflüssigte sich während einer nicht-öffentlichen Zeremonie in der Kathedrale. Das eingetrocknete Blut des Märtyrers wird in einer Glasampulle aufbewahrt und die Verflüssigung gilt als gutes Omen.
Für Italiener, die nicht abergläubisch bis leichtgläubig sind, gibt es nun auch abseits des Blutwunders ein "Zeichen der Hoffnung". Einen Tag vor der Lockerung der strengen Beschränkungen ist die Zahl der neuen Corona-Toten am Sonntag deutlich gesunken. 174 zusätzliche Todesopfer wurden gemeldet.
Seit dem 10. März war die Zahl der Todesopfer an einem Tag nicht mehr so niedrig. Am Samstag waren noch 474 neue Todesfälle hinzugekommen.
Am Montag beginnt "Phase 2"
Insgesamt stieg damit die Zahl der Todesopfer seit Beginn der Pandemie in Italien am 20. Februar auf 28.884. Die Zahl der aktiv Infizierten sank zugleich innerhalb von 24 Stunden von 100.704 auf 100.179, teilte der italienische Zivilschutz mit. 17.242 Covid-19-Erkrankte lagen noch in Italiens Spitälern. Davon befanden sich 1.501 Patienten auf Intensivstationen, 38 weniger als am Vortag. Die Zahl der Menschen in Heimisolation betrug 81.436 Personen. Die Zahl der Genesenen stieg auf 81.654.
In der Lombardei, dem Epizentrum des Coronavirus-Ausbruchs in Italien, stieg die Zahl der Todesopfer am Sonntag innerhalb von 24 Stunden um 41 auf 14.231. Die Zahl der aktuell Infizierten lag am Sonntag in der gesamten Region bei 36.926. 6.609 Covid-19-Patienten befanden sich noch in lombardischen Spitälern - 532 davon auf Intensivstationen.
Nach knapp zwei Monaten kompletten Stillstands wegen des Coronavirus kommt es in Italien am Montag zum Beginn der "Phase 2". Damit soll ein wichtiger Schritt zurück in die Normalität gemacht werden. Zwar hat die Regierung die Vorsichtsmaßnahmen geringer gelockert als sich die Italiener nach siebenwöchiger Quarantäne erhofft hatten, im Land kommt es jedoch zu ein wenig mehr Bewegungsfreiheit.