Hände in Hosentaschen: Mutter rügt japanischen Politiker
Hände in den Hosentaschen sind in Japan ein absolutes No-Go, das weiß dort jedes Kind. Umso empörter reagierten zahlreiche Social-Media-User auf ein Video, das einen Abgeordneten und hochrangigen Berater von Premier Fumio Kishida bei einem Staatsbesuch in den USA in eben dieser Pose zeigt.
Der kurze Film mit Seiji Kihara als unrühmlichem Hauptdarsteller wurde dem britischen Guardian zufolge Mitte Jänner aufgenommen. Premier Kishida weilte zu dieser Zeit zu einem fünftägigen Staatsbesuch in den USA, bei dem er auch mit Präsident Joe Biden zusammentraf.
Zu sehen ist in dem Clip Seiji Kihara, der einer Ansprache seines Chefs lauscht – den Blick nach oben gerichtet und die Hände in den Taschen. Als er sieht, dass er gefilmt wird, adjustiert er seine Haltung.
Nach einem öffentlichen Aufschrei entschuldigte sich der Kihara nun. Sogar seine Mutter habe ihn für sein schlampiges Auftreten gerügt, gab der 52-Jährige zu. Sie schäme sich, sagte er, und habe ihm empfohlen, seine Hosentaschen besser zuzunähen.
Die Hände nicht in Hosentaschen zu stecken, ist nur eine von vielen Benimmregeln, die es in Japan gibt. So gilt es auch als unhöflich, jemandem die Hand zu reichen oder sich lautstark in ein Taschentuch zu schnäuzen.
Die österreichische Wirtschaftskammer nennt auf ihrer Website u. a. auch diese Regeln, die uns weniger fremd erscheinen: Lautes Sprechen "ist nicht vornehm"; Wortspiele, Humor auf Kosten anderer, erotische Anspielungen und Witze "werden entweder nicht verstanden und/oder als niveaulos erachtet."