Chronik/Welt

Gates zu Verschwörungstheorien über sich: "Wahrheit ist halt nicht so aufregend“

Will uns Bill Gates mit seinem Corona-Impfstoff Microchips einpflanzen lassen, um uns zu überwachen? Und hat er schon vor Jahren ein Patent aufs Coronavirus angemeldet?

Auf diese kruden Verschwörungstherorien, die seit Ausbruch der Pandemie im Netz kursieren, hat der milliardenschwere Microsoft-Gründer jetzt reagiert. In einem CNN-Interview wurde er mit Fragen von Interessierten konfrontiert – etwa mit dem Vorwurf, er sei für den Ausbruch der Pandemie verantwortlich und wolle damit nur Geld verdienen.

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Feindbild

Gates‘ Antwort: „Die Kombination einer Pandemie, sozialen Netzwerken und Menschen, die nach einer einfachen Erklärung suchen, ist einfach übel“, sagte er. Seine Stiftung, die Bill and Melinda Gates-Foundation, habe mehr Geld in die Erforschung eines Impfstoffes gesteckt als jede Institution – und das werde jetzt schlicht umgedreht. „Sie sagen, wir machen Geld damit und bringen Leute mit dem Impfstoff um!“

Er hoffe, dass die Verschwörungstheorien bald verstummen, wenngleich die Vielzahl der Menschen, die daran glauben, ihn regelrecht umhaue. „Und es sind nicht nur seltsame Menschen, die daran glauben.“ Die Videos, in denen Gates und seine Frau bezichtigt werden, sind auf Youtube unter den meistgeklicktes der letzten Monate; auch in Europa werden sogenannte „Hygienedemonstrationen“ abgehalten, auf denen Gates als Feindbild stilisiert wird.

Hoffen auf Wahrheit

Wie er sich das erkläre? „Die Wahrheit ist halt nicht so aufregend wie Verschwörungstheorien“, so Gates‘ Antwort. Man suche immer einen „Bad Guy“, und gerade in den USA, wo sehr viele Menschen impfskeptisch seien, habe vieles auch mit der Politik zu tun.

Er hoffe nur, dass die Aktionen gegen ihn nicht zu einer allgemeinen Impfskepsis in der Bevölkerung führten, fügte Gates hinzu; und er hoffe sehr, "dass sich am Ende die Wahrheit durchsetzt".