Flucht vor Emir: Prinzessin Haja erhält Diplomatenstatus
Die vor mehreren Monaten mit ihren beiden Kindern nach London geflohene Ehefrau des Emirs von Dubai, Prinzessin Haja Bint al-Hussein (45), ist zur jordanischen Diplomatin berufen worden. Das geht aus einem Dokument des britischen Außenministeriums hervor.
Die Prinzessin erschien am Dienstag in London zu einer Anhörung vor dem Familiengericht, wie auf Bildern in britischen Medien zu sehen war.
Sie hatte dort im Sommer Anträge auf Verwarnungen gegen ihren Ehemann, Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktum (70), den Herrscher von Dubai, gestellt. Die Anträge bezogen sich auf häusliche Gewalt und den Schutz vor Zwangsverheiratung. Einer gemeinsamen Mitteilung von damals zufolge geht es dabei um die Kinder des Paares. Scheidung und Finanzen spielten keine Rolle, hieß es.
Auch für den Rest dieser Woche waren Anhörungen in dem Fall angesetzt. Weitere Details aus dem Verfahren wurden am Dienstag zunächst nicht bekannt. Britische Medien waren zwar teilweise zugelassen, doch die Berichterstattung ist starken Einschränkungen unterworfen.
Sechste Ehefrau
Haja ist die sechste Frau des Emirs und Halbschwester des jordanischen Königs Abdullah II. Der Scheich soll etwa zwischen 20 und 30 Kinder haben. Sie ist bereits die dritte Frau, die versucht, aus dem Umfeld des Emirs zu entkommen.
Im Februar vergangenen Jahres unternahm bereits eine erwachsene Tochter des Emirs einen spektakulären Fluchtversuch. Scheicha Latifa versuchte per Jet-Ski und Yacht das Land zu verlassen. Nach Angaben von Unterstützern von Latifa wurde sie schließlich von einem Sonderkommando vor der indischen Küste gestoppt und gewaltsam zurückgebracht. Ihre ältere Schwester Schamsa versuchte Berichten zufolge bereits im Jahr 2000 zu fliehen, scheiterte aber ebenfalls.
Haja ist der Zeitung "Guardian" zufolge mit den britischen Royals befreundet und hat ein 85 Millionen Pfund (etwa 95 Millionen Euro) teures Haus in der Nähe des Kensington-Palastes. Sie besuchte Privatschulen in Großbritannien und studierte Philosophie, Politik und Wirtschaft an der renommierten Universität Oxford.