Aufregung in Spanien: Erdbeeren mit Hepatitis A aus Marokko importiert
Mit Hepatitis A kontaminierte Erdbeeren aus Marokko sorgen dieser Tage in Spanien für Aufregung. Das Europäische Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel (RASFF) hat am Montag eine entsprechende Warnung herausgegeben und stuft das Risiko als "hoch" ein, da der zulässige Höchstwert überschritten wurde.
Die Früchte wurden an mehreren Grenzübergängen in Spanien entdeckt.
Bauernverbände und Opposition fordern nun Konsequenzen, Kontrollen und Aufklärung - sowohl von der spanischen Zentralregierung als auch von der Europäischen Union. Der valencianische Bauernverband spricht von einer "Gefahr für die öffentliche Gesundheit". Die Verseuchung könnte durch die Bewässerung der Früchte mit Abwasser entstanden sein.
Verbot für Import marokkanischer Erdbeeren gefordert
Die Organisation hat zudem einen Brief an Landwirtschaftsminister Luis Planas geschickt, in dem sie ihn bittet, "die marokkanische Regierung dringend um Aufklärung zu bitten". Ein Europaabgeordneter der rechten Partei Vox forderte indes die Europäische Kommission auf, gar ein komplettes Importverbot für Erdbeeren aus Marokko zu verhängen.
Die Behörden versichern jedoch, dass die betroffenen Erdbeeren nicht zum Verkauf auf den Markt gelangt seien - und weisen darauf hin, dass es täglich Dutzende ähnlicher Lebensmittelwarnungen in der EU gibt, was zeigt, dass die Kontrollen der Lebensmittelsicherheit funktionieren.
Auch die EU-Kommission sieht keinen Grund für "schnelle Maßnahmen" gegen diese Waren außerhalb des spanischen Territoriums.
Schlechte hygienische Bedingungen
Hepatitis-A-Viren kommen vor allem unter schlechten hygienischen Bedingungen vor und werden über den Stuhl infizierter Personen verbreitet. Das Virus kann aber auch durch den Kontakt mit verunreinigten Türklinken, Toilettenspülungen, Wasserhähnen oder Handtüchern übertragen werden. Auch über Haltegriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln können die Viren weitergegeben werden, beispielsweise wenn sich Betroffene nach dem Toilettengang nicht die Hände gewaschen haben. Auch Trinkwasser und Lebensmittel, die damit in Kontakt kommen, können das Virus übertragen.