Chronik/Welt

Drohende Katastrophe: Florida wappnet sich für Hurrikan "Ian"

„Stay safe“, pass auf dich auf, ist seit Wochenbeginn auf den Social Media-Seiten vieler Bewohner von Florida zu lesen. Die Sorge von Angehörigen und Freunden gründet auf dem Herannahen des Hurrikans „Ian“, der am späten Dienstagabend von Kuba kommend an der Westküste des US-Staats auf Land treffen soll.

Zuletzt vor 101 Jahren

Die größte Gefahr herrscht Prognosen zufolge zwischen Fort Myers im Südosten Floridas und der weiter nördlich gelegenen Tampa Bay Area, in der sich die Städte Tampa, St. Petersburg und Clearwater befinden.

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Die Region mit mehr als drei Millionen Einwohnern war zuletzt vor 101 Jahren von einem vergleichbar starken Hurrikan heimgesucht worden. Nun droht ihr laut Experten eine „womöglich historische Katastrophe“. Er fühle sich an die Hurrikans Andrew und Katrina erinnert, sagte der Meteorologe Jeff Masters der Tampa Bay Times.

Die zwei Wirbelstürme hatten 1992 bzw. 2005 in Lousiana und Florida schwerste Schäden angerichtet und – im Fall von Katrina – 1.800 Menschen das Leben gekostet.

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„Ian“ wurde auf seinem Weg durch die Karibik zunehmend stärker. Das US-Hurrikanzentrum stufte den Sturm Montagabend als Hurrikan der Kategorie 3 von 5 ein, bevor er am Dienstag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 205 km/h Kuba erreichte. In küstennahen Gebieten des Inselstaats wurden Zehntausende Menschen in Sicherheit gebracht.

Am stärksten betroffen war die Tabakregion Pinar del Río, rund 150 Kilometer westlich der Hauptstadt Havanna. Tabakfelder wurden abgedeckt, um sie vor dem Sturm zu schützen, 33.000 Tonnen Tabakblätter aus früheren Ernten wurden in geschützte Lager gebracht.

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Geschlossene Schulen

In Florida rief Gouverneur Ron DeSantis den Notstand aus und mobilisierte mehrere tausend Soldaten der Nationalgarde. Die Einwohner der besonders gefährdeten Gebiete wurden auf Stromausfälle und Überschwemmungen vorbereitet und aufgerufen, sich mit Lebensmitteln und Wasser einzudecken und ihre Häuser zu schützen.

Viele Schulen bleiben bis mindestens Donnerstag geschlossen, auch Flughäfen und Brücken wurden vorsorglich gesperrt.

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