Chronik/Welt

Deutscher Bub bekam Begegnung mit Wolf geschenkt - und wurde gebissen

Ein Achtjähriger ist bei einem Besuch im Filmtierpark Eschede in Niedersachsen von einem Wolf gebissen worden. Wie die Polizei mitteilte, wurde der Bub aus Schleswig-Holstein am Mittwoch mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht und nach ambulanter Behandlung entlassen. Der Wolf hatte ihn in die Brust gebissen.

Nach den bisherigen Ermittlungen hatte die Familie aus der Nähe von Husum (Schleswig-Holstein) eine Tierbegegnung gebucht, bei der der Wolf zunächst an der Hand des Achtjährigen schnupperte. Der Tierpark wirbt auf seiner Internetseite mit sogenannten privaten Tieraudienzen. 

Eigentlich wären Wolfsbegegnungen erst ab 16 Jahren erlaubt

150 Euro kostet demnach die Begegnung mit einem Europäischen Wolf, die allerdings laut Homepage des Tierparks erst ab 16 Jahren möglich ist. Nach Angaben eines Polizeisprechers dauern die Ermittlungen in dem Fall an.

Nach einem "kurzen Kennenlernen mit einem Wolf" sei es zu dem Zwischenfall gekommen, heißt es in der Mitteilung der Polizei. Zunächst habe das Tier an der Hand des Kindes geschnuppert und dann aus nicht bekannten Gründen zugeschnappt.

Der Filmtierpark bietet derartige Treffen mit Tieren regelmäßig an, laut Homepage etwa mit Königspython, Erdmännchen oder Waschbären. Für den Nasenbären ist wie für den Wolf ein Mindestalter von 16 Jahren vorgesehen.

Der Park bezeichnet sich als Kontakt-Zoo. Das Konzept bestehe darin, die Tiere von klein auf an Menschen zu gewöhnen.

Der Landkreis Celle hat nun derartige Begegnungen mit einem Wolf bis auf Weiteres verboten. Das teilte ein Behördensprecher auf dpa-Anfrage mit. 

Mehr dazu:

➤ EU-Vertreter diskutierte mit ca. 300 österreichischen Bauern über die Gefahr durch Wölfe