Chronik/Welt

Chinesischer Verteidigungsminister Li Shangfu aus Amt entlassen

Der chinesische Verteidigungsminister Li Shangfu ist aus seinem Amt entlassen worden. Dies berichtetet am Dienstag der staatliche Fernsehsender CCTV. Zuvor hatte es bereits Spekulationen über Li gegeben, weil dieser seit Ende August nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten war. Angeblich gab es Korruptionsermittlungen gegen ihn.

Nachdem er rund zwei Wochen nicht mehr öffentlich aufgetreten war, hatte das „Wall Street Journal“ bereits im September berichtet Li Shangfu sei seines Amtes enthoben worden. Demnach war Li zum Verhör abgeführt und von seinem Posten entfernt worden. Die „Financial Times“ berichtete damals unter Berufung auf US-Beamte, man gehe davon aus, dass gegen Li ermittelt werde. Gründe dafür wurden nicht genannt.

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Das chinesische Verteidigungsministerium reagierte damals nicht auf Anfragen zu einer Stellungnahme. Der 65-jährige Li soll nach Angaben von Insidern zuvor nicht an Treffen mit seinen Amtskollegen aus Vietnam und Singapur teilgenommen haben. Zuletzt war er am 29. August in Peking aufgetreten, als er auf einem Sicherheitsforum mit afrikanischen Ländern eine Grundsatzrede hielt.

Davor hatte bereits das Verschwinden von Chinas Außenminister Qin Gang für Spekulationen gesorgt, nachdem dieser bei einem Gipfel in Indonesien fehlte. Qin wurde durch dann seinen Vorgänger Wang Yi ersetzt. Diplomaten haben den Vorfall als Beispiel für die Verschlossenheit der chinesischen Führung und deren Entscheidungsprozesse angeführt.

Beim Verteidigungsminister war es nun ähnlich: Im Juni schüttelte Li Shangfu seinem US-Amtskollegen bei einer Sicherheitskonferenz in Singapur die Hand, im August reiste er nach Russland und Belarus, im September verschwand er plötzlich von der Bildfläche. Insidern zufolge wurde wegen Korruption gegen den Minister ermittelt. Der General hatte die Modernisierung des chinesischen Militärs vorangetrieben.

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