Chronik/Welt

61 Menschen gestorben: Flugzeug in Brasilien abgestürzt

Ein Flugzeug mit 61 Menschen an Bord ist im brasilianischen Bundesstaat São Paulo abgestürzt. Das teilte die brasilianische Airline Voepass mit. Wahrscheinlich seien alle Insassen ums Leben gekommen, erklärte Präsident Luiz Inácio Lula da Silva am Freitag und rief zu einer Schweigeminute auf. Später hieß es seitens der Stadt Vinhedo, wo sich der Absturz ereignete, es gebe keine Überlebenden.

In einer Wohnsiedlung abgestürzt

Das Nachrichtenportal "G1" berichtete unter Berufung auf die Stadtverwaltung, das Flugzeug sei in einer Wohnsiedlung abgestürzt. Auch die Feuerwehr bestätigte den Absturz. Sie ist demnach mit sieben Rettungsteams vor Ort. Krankenhäuser in Vinhedo bereiteten sich vor, Verletzte aufzunehmen, wie "G1" berichtete. Neben der Feuerwehr seien auch der Zivilschutz und die Polizei im Einsatz. Auf Bildern und Videos in sozialen Netzwerken war zu sehen, wie ein Flugzeug ins Strudeln kam und vom Himmel fiel. Dichter Rauch stieg anschließend auf.

Alle Inhalte anzeigen Alle Inhalte anzeigen

Der Fluggesellschaft zufolge waren 61 Menschen an Bord der Maschine vom Typ ATR-72. Das Flugzeug war Medienberichten zufolge von der Stadt Cascavel im Bundesstaat Paraná in Richtung Guarulhos in São Paulo unterwegs. Der Flughafen São Paulo-Guarulhos ist der größte Flughafen Brasiliens.

Alle Inhalte anzeigen

Absturz kurz vor São Paulo

Der Gouverneur von São Paulo, Tarcísio de Freitas, sagte: "Meine Solidarität gilt allen Opfern und den von dieser Tragödie Betroffenen." Er versprach alle notwendige Unterstützung zu leisten und alle notwendigen Informationen zu veröffentlichen. Ähnlich äußerte sich Lula auf X: "Eine sehr traurige Nachricht. Mein ganzes Mitgefühl gilt den Familien und Freunden der Opfer."

Untersuchung zu Absturzursache eingeleitet

Man könne noch nichts zur Ursache des Absturzes sagen, teilte die Airline VoePass in einem ersten Instagram-Post zu dem Unglück mit. Die Bundespolizei hat eine Untersuchung des Unfalls eingeleitet. Im Haus eines Bewohners der geschlossenen Wohnanlage, in der sich die Tragödie ereignete, richtete die Polizei eine Art Krisenstab ein, wie "G1" berichtete.

Der Unfall gehört dem Nachrichtenportal "UOL" zufolge zu den tödlichsten in der Geschichte der brasilianischen Luftfahrt.

In Erinnerung ist vielen etwa ein Absturz vom 28. November 2016, als das Flugzeug des brasilianischen Fußball-Clubs Chapecoense auf dem Weg nach Medellín zum Final-Hinspiel um die Copa Sudamericana, dem Südamerika-Pokal, in Kolumbien verunglückte. Damals starben 71 Menschen, darunter fast alle Spieler sowie Betreuer, Trainer und mitreisende Journalisten. Sechs Passagiere überlebten.

Die Unglücksmaschine vom Freitag war ein Turboprop-Passagierflugzeug vom Typ ATR 72. Das Modell ist ein Schulterdecker des französisch-italienischen Konsortiums Avions de Transport Régional. Im Jänner 2023 starben beim Absturz einer ATR 72-500, die sich in Nepal im Landeanflug auf den Pakhora International Airport befand, 72 Insassen, darunter vier Besatzungsmitglieder.

Absturz auch in Chile 

In Chile kamen beim Absturz eines Kleinflugzeugs alle sieben Insassen ums Leben gekommen. "Der Pilot und seine sechs Passagiere starben", teilte die chilenische Zivilluftfahrtbehörde DGAC am Freitag (Ortszeit) mit. Angaben zur Unglücksursache machte die Behörde zunächst nicht. Ein Vertreter der Regionalregierung teilte mit, die Staatsanwaltschaft und der gerichtsmedizinische Dienst seien angewiesen worden, eine Untersuchung einzuleiten.

Der Kontakt zu dem Flugzeug vom Typ Piper Navajo brach der Luftfahrtbehörde zufolge kurz nach seinem Start in Coyhaique rund 1700 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago ab. Wegen der schwierigen Wetterlage in der Bergregion war zunächst unklar, wann die Leichen der Opfer geborgen werden können. Laut einem Armeevertreter könnten die Bergungsarbeiten wegen einer heraufziehenden Schlechtwetterfront mit Schneefall mehrere Tage dauern.
 

Kurz zusammengefasst:

  • In Brasilien ist ein Passagierflugzeug in einer Wohnsiedlung abgestürzt.
  • Laut dem Präsidenten muss man damit rechnen, dass alle 62 Personen an Bord gestorben sind.
  • Der Flieger war in Richtung São Paulo unterwegs.
  • Auch ein Absturz in Chile. Alle 7 Insassen starben.