19-Jährige nach Geburtstagsfeier in Deutschland getötet
Eine 19-jährige Frau dürfte in Deutschland nach einer Geburtstagsfeier Opfer eines Mordes geworden sein. Die Tat ereignete sich in Bramsche bei Osnabrück. Ermittelt werde auch wegen Verdachts auf ein Sexualdelikt, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei Osnabrück am Sonntag mit. Unter Tatverdacht steht ein 20-Jähriger, der bereits festgenommen wurde. Das Opfer und der Verdächtige waren ersten Erkenntnissen zufolge beide bei einer Party mit rund 150 Gästen.
Während der ausgelassenen Feier in einer Schützenhalle im Bramscher Ortsteil Pente wurde die 19-Jährige laut Bericht gegen 1.30 Uhr vermisst. Nach einer gemeinsamen Suche anderer Gäste sei sie schwer verletzt auf einer Wiese gefunden worden. Es sei möglich, dass die Frau zu diesem Zeitpunkt schon tot gewesen sei, sagt Oberstaatsanwalt Alexander Retemeyer.
Trotz der Reanimationsversuche durch Rettungskräfte sei dann im Krankenhaus der Tod festgestellt worden. Die Ermittler gehen neben einem Tötungsdelikt auch von einem Sexualverbrechen aus. Erste Befragungen in der Nacht ergaben der Staatsanwaltschaft zufolge Hinweise auf den 20-jährigen Deutschen. "Der Tatverdächtige ist am Morgen in seiner Wohnung festgenommen worden", sagt Retemeyer. Er habe sich zunächst nicht zu dem Geschehen geäußert. Noch am Sonntag sollte er einer Haftrichterin vorgeführt werden.
Polizei und Notfallseelsorger über Nacht vor Ort
Die Obduktion der Leiche begann laut den Ermittlern noch am Sonntag. Mit einem Ergebnis werde aber kurzfristig nicht gerechnet, sagte Retemeyer. Weitere Details zu Todesumständen des ebenfalls deutschen Opfers wollte die Staatsanwaltschaft mit dem Verweis auf mögliches Täterwissen zunächst nicht nennen. Nach den ersten Erkenntnissen wurde auf dem Gelände ein 18. Geburtstag gefeiert. Details - etwa zur möglichen Beziehung zwischen Täter und Opfer - gaben die Ermittler zunächst nicht bekannt.
Mit einem Großaufgebot hatte die Polizei noch in der Nacht etwa 150 Gäste an der Schützenhalle festgehalten, um Personalien aufzunehmen und erste Befragungen durchzuführen. Von allen noch Anwesenden seien Fotos gemacht worden. Das Technische Hilfswerk und die Feuerwehr unterstützten dabei etwa durch das Ausleuchten des mutmaßlichen Tatorts. Noch bis in den Sonntagnachmittag hinein wurden laut Polizei junge Partygäste von mehreren Notfallseelsorgern vor Ort betreut.
Mit der Tat ist die kleine Gemeinde innerhalb weniger Tage erneut in die Schlagzeilen geraten. Erst am vergangenen Dienstag hatte ein tödlicher Angriff mit einer Schusswaffe auf einen 16-Jährigen für Entsetzen gesorgt. Ein 81 Jahre alter Mann hatte den Burschen vor einem Mehrfamilienhaus angeschossen. Der 16-Jährige starb am Mittwochabend in einer Klinik an seinen schweren Verletzungen.
Der 81-Jährige verletzte auch sich selbst mit einer Pistole lebensgefährlich, schwebt aber nicht mehr in Lebensgefahr. Das Motiv der Tat sei weiter unklar, hieß es am Sonntag. Gegen den Mann mit italienischer Staatsbürgerschaft wurde ein Haftbefehl wegen Mordes und versuchten Totschlags erlassen.