Wie Osttirol seine Wälder mit Drohnenflügen retten will
In Osttirol werden im Rahmen eines Pilotprojekts schwer zugängliche Waldabschnitte mithilfe von Drohnen wiederaufgeforstet. Zum Einsatz kommt dabei ein spezielles Saatgut, das über eine besondere Beschaffenheit verfügt, teilte Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP) am Donnerstag in einer Aussendung mit. Die Wälder Osttirols waren in den vergangenen Jahren durch Wetterextreme und heftigen Borkenkäferbefall stark in Mitleidenschaft gezogen worden.
„Zur Wiederherstellung der Schutzfunktion müssen wir Kahlflächen so rasch wie möglich wiederbewalden. Gerade in schwer zugänglichen, steilen Gebieten ist das auf herkömmlichem Weg oft nicht möglich“, begründete Geisler die neue Vorgehensweise. Sollte der Versuch erfolgreich sein, könnte die Methode „im gesamten Alpenraum“ zum Einsatz kommen. Erste Erfolge sollen in „frühestens zwei bis drei Jahren“ sichtbar sein, hieß es.
Für das Pilotprojekt wurde eine spezielle Agrardrohne mit einer Nutzlast von rund 20 Kilogramm herangezogen. Es wurden Samen von unterschiedlichen Baumarten, darunter Birken, Vogelbeeren, Lärchen, Weißkiefern und Faulbaum, verwendet. Für das Saatgut sei eine eigene Ummantelung entwickelt worden, erklärte Landesforstdirektor Josef Fuchs: „Konkret ist jeder einzelne Samen von einer Schicht von Tonmineralien ummantelt. Damit wird gewährleistet, dass die Samen punktgenau ausgebracht werden können und nicht durch allfällige Windströmungen verfrachtet werden. Die Ummantelung schützt zudem das Samenkorn vor Mäusefraß und speichert Feuchtigkeit für die Phase der Keimung.“
Bisher wurden insgesamt 20.000 Quadratmeter an kahler Waldfläche beflogen und 250 Kilogramm Saatgut ausgebracht, berichtete der Leiter der Bezirksforstdirektion Osttirol, Erich Gollmitzer. Ausgewählt wurden jene Flächen, die einen „direkten Objektschutz bieten“, „dringend wiederbewaldet werden müssen“ oder schwer zugänglich seien.