Chronik/Steiermark

Leitspital Liezen: Was mit den drei obsoleten Krankenhäusern passiert

Das Leitspital Liezen - ein Neubau im obersteirischen Stainach-Pürgg - soll nach der Fertigstellung drei bestehende Krankenhäuser ersetzen: Die Spitäler in Rottenmann, Schladming und Bad Aussee werden damit obsolet, diesen Plan verfolgt die ÖVP-SPÖ-Landesregierung bereits seit der vergangenen Legislaturperiode. 

Ein Plan, der umstritten ist, die gesamte Opposition im Landtag lehnt die Idee ab. Auch eine Volksbefragung im Bezirk ging 2019 dagegen aus. Doch die Landesregierung hielt auch danach daran fest, auch wenn die Fertigstellung mittlerweile auf 2028 verschoben wurde.

ÖVP-Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl gab am Dienstag bekannt, was mit den drei Standorten passieren soll, sobald Liezen in Betrieb gegangen ist.

Demnach sind in den bisherigen Krankenhäusern Gesundheits- und Facharztzentren vorgesehen. So soll in Bad Aussee eine Praxis von Allgemeinmedizinern eingerichtet werden, die auch von Fachärzten unterstützt werden sollen, etwa Gynäkologen oder Urologen.

In Schladming ist zusätzlich eine Ambulanz angedacht, die vom Spital Liezen geführt wird, Schwerpunkt ist Traumatologie.  In Rottenmann kommt noch ein Pflegezentrum dazu.   

"Millionengrab und leere Versprechungen"

Die Opposition kann die ÖVP-SPÖ-Landesregierung aber weiterhin nicht ins Boot holen, sie fordert erneut den Ausbau des bestehenden LKH Rottenmann.

So gäbe es noch nicht einmal eine Baugenehmigung für den Neubau, kritisiert Klubobmann Niko Swatek (Neos): ."Drexlers Prestigeprojekt entpuppt sich immer mehr als Fantasiegebilde." Das Leitspital sei ein "Millionengrab". Die FPÖ moniert "die größte Kaskade an leeren Versprechungen in der landespolitischen Geschichte", kommentiert zeigt sich Gesundheitssprecher Marco Triller. Woher Kornhäusl die Fachärzte für die Besetzung der Zentren nehmen möchte, bleibe "ebenso im Unklaren wie die tatsächlichen Öffnungszeiten".

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Die Grünen sehen in den Plänen zur Nachnutzung "nichts anderes als einen weiteren verzweifelten Versuch, das in Wahrheit gescheiterte 500-Millionen-Euro-Projekt mit der schwarz-roten Brechstange weiterzuverfolgen", kommentiert Landtagsabgeordneter Lambert Schönleitner.

Die KPÖ wirft der Landesregierung Unehrlichkeit vor: "Sie tut so, als könnten Gesundheitszentren ganze Krankenhäuser ersetzen. Das ist einfach unehrlich", merkt Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler an.