Chronik/Österreich

Zu teuer, nicht im Budget: "Airpower" stand an der Kippe

Die Absage der „Airpower“ 2019 ist abgesagt, aber es war knapp: Die Flugschau in Zeltweg sei „an der Kippe gestanden“, beschrieb Oberst Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums, am Samstag -  das Heer kann sich die Flugschau finanziell nämlich einfach nicht mehr wirklich leisten.

Rund 13 Millionen Euro kostet es, die „Airpower“ durchzuführen. Geld, das durch Zuschüsse von Land Steiermark und Partner Red Bull kommt, aber auch durch Einnahmen vor Ort lukriert wird. Doch die Rechnung ging in den vergangenen Jahren nie auf: Bei der „Airpower“ 2016 blieb das Verteidigungsministerium auf einem Minus von 1,6 Millionen Euro sitzen.

In etwa so groß dürfte auch die Lücke sein, die in der Evaluierung der Show für 2019 nun auftauchte. Das allein überraschte schon die Beamten, die auf Geheiß des neuen Ministers Thomas Starlinger 83 laufende Projekte auf Sinnhaftigkeit und Nutzen für die Einsatzbereitschaft des Heeres nachrechnen mussten. Die zweite Überraschung verblüffte den Nachfolger Mario Kunaseks, nunmehr FPÖ-Klubobmann im steirischen Landtag, dann noch mehr: Die „Airpower“ sei überhaupt nicht budgetiert, heißt es aus dem Ministerium.

Soldaten melden Feiertag an

Entsprechend verschnupft reagieren denn auch hohe Militärs, die die Schau am liebsten gestrichen hätten: Einerseits, um öffentlichkeitswirksam auf die prekäre Finanzlage des Heeres hinzuweisen, andererseits um das Geld für die Truppe verwenden zu können. In die Debatte platzt ein weiterer, unerwartete Kostenfaktor: Viele Soldaten meldeten laut Kleiner Zeitung bereits für den 6. September ihren persönlichen Feiertag an, dem ersten Tag der Flugschau. Sie scheinen auf Überstundenentgelt zu spekulieren. Das würde die Schau zusätzlich verteuern.

Da aber drei Monate vor der Schau eine Absage weder in der Region noch international bei anderen Armeen gut ankommt, ordnete Minister Starlinger eine Umschichtung von Mitteln an. Das Geld fließt nun aus dem Ausbildungsbudget von Soldaten in Richtung Flugschau. Um welche Summe es dabei geht, könne er noch nicht beziffern, betont Ministeriumssprecher Bauer. Ebenso wenig lasse sich derzeit sagen, was das Heer deshalb an Ausbildung für die Bediensteten streichen müsse.