Chronik/Österreich

Wildkatze wurde erstmals in Tirol fotografiert

In Osttirol ist einem Jäger ein besonders scheues und seltenes Tier vor die Linse gelaufen: Ihm gelang im Sommer die Aufnahme einer Wildkatze. Damit wurde das Tier erstmals in Tirol fotografiert, teilte der Jägerverband mit. Für Martina Just, Wildökologin und Raubtierreferentin des Verbandes ist dies eine "Sensation", nachdem es erst der zweite bestätigte Nachweis der Wildkatze in Tirol ist.

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Im Jahr 2013 wurde das Tier, das zwar getigerten Hauskatzen ähnelt, aber einer eigenen Art zuzuordnen ist, im Paznauntal anhand einer Haarprobe nachgewiesen. Nun liegen erstmals Fotos der lange in Tirol als ausgestorben geltenden Wildkatze vor.

Unterschätzter Lebensraum

Wildkatzen leben "sehr heimlich in strukturreichen, naturnahen Waldgebieten", hieß es. "Vermutlich wird der mögliche Lebensraum für Wildkatzen in Tirol stark unterschätzt", meinte Just. Das fotografierte Exemplar wurde von dem Jäger bei einem Reviergang in St. Johann im Walde auf einer Seehöhe von rund 1.950 Metern beobachtet. Dies sei bemerkenswert, da Gebirgslagen bislang nicht zu den typischen Lebensräumen gezählt wurden. Dem Jäger wurde die Bedeutung der Bilder erst später bewusst. Anschließend schickte er sie an den Tiroler Jägerverband.

Laut Naturschutzbund verschwanden Wildkatzen in den 1950er-Jahren aus den heimischen Wäldern. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts seien sie von Menschen wegen ihrer "Schädlichkeit" gejagt worden. Erst im Herbst war eine Wildkatze in Vorarlberg mittels Haarprobe nachgewiesen worden, die seit 2018 immer wieder von Wildtierkameras fotografiert worden war.