Wiens Hygienezentrum: Gesundheitsexperten für heikle Fälle
Von Josef Gebhard
Als normalsterblicher Wiener Stadtbewohner kommt man mit dem Hygienezentrum in der Rappachgasse (Simmering) in der Regel in Situationen in Kontakt, über die man nicht besonders gerne spricht: Zu einer der bekanntesten Aufgaben dieser städtischen Einrichtung gehört die Entlausung. Immer wieder kommt es vor, dass Schul- oder Kindergartenkinder von dem lästigen Ungeziefer befallen werden. Abhilfe und Beratung finden die Betroffenen im Hygienezentrum.
Ein Angebot, das pro Jahr von 15.000 bis 20.000 Wienern in Anspruch genommen wird. Organisatorisch gehört die Einrichtung zur MA 15 (Gesundheitsdienst der Stadt Wien).
Das Hygienezentrum verfügt auch über ein eigenes Einsatzteam für Desinfektionen (von Räumen, Fahrzeugen oder Gegenständen), die immer wieder auf behördliche Anordnung stattfinden. Etwa im Rahmen des Epidemie- oder Tierseuchengesetzes. Desinfektionen können aber auch privat mit Verrechnung in Anspruch genommen werden.
Totenbeschau
Auch die zentrale Totenbeschau (diese ist bei Todesfällen in der Wohnung erforderlich) ist ein Aufgabengebiet des Hygienezentrums.
Die Stelle verfügt außerdem über einen medizinischen Permanenzdienst aus Amtsärzten. Die Mediziner können rund um die Uhr zur Beurteilung von Sachlagen herangezogen werden (etwa bei Lärm und sanitärer Übelstand).
Quarantäne
Und nicht zuletzt befindet sich hier eine Quarantänestation, auf der bis zu 32 Personen untergebracht werden können – bis Montag eben auch die sieben Heimkehrer aus China.
Die Station mit mehreren Zimmern verfügt über ein eigenes Schleusensystem, mit der sie hygienetechnisch von den anderen Arbeitsbereichen der Einrichtung getrennt wird.