Chronik/Österreich

Wien Museum greift den Bezirksmuseen unter die Arme

Das Hochrad von Eduard Engelmann, Gründer der ersten Freiluft-Kunsteisbahn in Hernals.

Ein Brief von Johann Strauß an die Gebrüder Schrammel.

Das Signalhorn eines Weinhüters.

Es sind kuriose Exponate, die man im Bezirksmuseum Hernals (17., Hernalser Hauptstraße 72-74) entdecken kann.

Aber schon die Räumlichkeiten an sich haben musealen Charakter. Elektronische Medien oder Audioguides sucht man vergeblich. So liebevoll das Museum von Leiterin Trude Neuhold betreut wird: Es fehlt an Modernität.

Zusätzliches Budget

Das soll sich nun ändern. Die Stadt Wien hat beschlossen, dass das Wien Museum den Bezirksmuseen unter die Arme greifen wird. Nachdem das Budget jahrelang schrittweise angepasst worden war, sei es Zeit für „einen großen Wurf gewesen, meinte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Dienstag.

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Dafür wurde zum einen eine einmalige Sonderzahlung in der Höhe von 400.000 Euro für Sanierungen, Investitionen und Verbesserungen bei Museumspräsentationen beschlossen.

Eigene Stabstelle

Außerdem wird das Budget – zunächst für die kommenden drei Jahre – auf 809.000 Euro verdoppelt. Damit wird im Wien Museum eine Stabstelle eingerichtet werden. Zwei Ansprechpartnerinnen werden dort für die Umsetzung von Projekten oder Events zur Verfügung stehen.

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Zudem wird es drei „Curatorial Fellows“ (junge Historikerinnen und Historiker) geben, die mit ihrem kreativen Wissen zur Hand gehen. Denn aktuell sind es 310 Ehrenamtliche, die die 29 Museen – 23 Bezirks- sowie sechs Sondermuseen – am Laufen halten.

Welche sind eigentlich die beliebsten dieser Museen? Eigentlich mag Heinrich Spitznagl, Präsident der ARGE Bezirksmuseen nicht werten, aber die Top 5 kann er doch nennen:

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In Hernals hilft Trude Neuhold seit 50 Jahren mit, seit zehn Jahren leitet sie das Museum, das auch einen Fokus auf die Geschichte der Weinhauer gelegt hat.

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Einen Wunsch an die neue Stabstelle hätte sie bereits: „Wir haben so viele schöne hohe Fenster. Vielleicht könnte man Transparente gestalten und mit der Geschichte des Bezirks bedrucken.“ Um mehr Raum zu nutzen. Denn platzbedingt sind aktuell nur 50 Prozent der Exponate ausgestellt.

1923 wurde das erste Bezirksmuseum gegründet, damals noch unter dem Titel Heimatmuseum.

Heute verfügt die Stadt Wien verfügt über 23 Bezirks- und sechs Sondermuseum (wie das Circus- und Clownmuseum). 78.000 bis 85.000 Menschen frequentieren die 29 Museen im Jahr.

Details zu den Museen finden Sie hier.