Welcher Bezirk in Österreich von Corona noch am stärksten betroffen ist
Von Kevin Kada
Österreich hat geöffnet und seit etwas mehr als einer Woche darf man mit Einhaltung der 3-G-Regel (Getestet, Genesen, Geimpft) wieder in sein Lieblingslokal gehen, um dort ein Bier zu trinken oder im Stammwirtshaus Schnitzel und Co. essen.
Mit der Öffnung ist auch die Zahl der Corona-Tests deutlich in die Höhe geschnellt. 100.000 PCR-Tests innerhalb von 24 Stunden sind keine Seltenheit mehr. Antigen-Tests sind noch deutlich mehr.
Und auch wenn die 7-Tage-Inzidenz in Österreich nach und nach sinkt und mittlerweile unter 50 gerutscht ist, gibt es Bezirke, in denen das Coronavirus noch etwas stärker wirkt.
Auf dem ersten Platz (Stand 26. Mai), wie auch schon in den letzten Tagen, ist der Bezirk Imst in Tirol. Dort beträgt die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner 150. Gefolgt von der oberösterreichischen Stadt Wels mit 101 sowie der Vorarlberger Landeshauptstadt Bregenz mit 93.
Der Westen ist aktuell deutlich "stärker" betroffen, als der Osten. Dennoch gibt es Ausreißer. So zum Beispiel die beiden nö. Bezirke Gänserndorf (91) und Lilienfeld (74) die sich unter den Top-10 befinden.
Zwei Bezirke auf 0
Deutlich erfreulicher ist das Bild, wenn man sich das untere Ende der Tabelle ansieht. Was im Fußball und anderen Sportarten oder Statistiken normalerweise den Abstieg oder einen schlechten Rang bedeutet, ist in der Tabelle der Bezirke der "beste" Platz.
Und den belegen gemeinsam derzeit zwei Bezirke aus Niederösterreich. Nämlich Waidhofen an der Thaya sowie die Stadt Waidhofen an der Ybbs. Beide weisen aktuell eine 7-Tage-Inzidenz von 0 auf. Gefolgt von Rohrbach (5) und Jennersdorf im Burgenland (6). Der bisherige Spitzenreiter über mehrere Wochen war die burgenländische Stadt Rust.
Dort gab es über Wochen hinweg keine einzige Corona-Neuinfektion. Das hat sich allerdings geändert. Aktuell liegt die Stadt mit einer 7-Tage-Inzidenz von 51 etwas über dem Österreich-Durchschnitt und im Mittelfeld aller Bezirke in Österreich. Kurious ist aber, dass in der Stadt Rust eine einzige Neuinfektion in den vergangenen sieben Tagen für diese Inzidenz verantwortlich ist. Das liegt an der geringen Einwohnerzahl von nur 1.980.
Sieben-Tages-Inzidenz nach Bundesland
Das Bundesland mit der höchsten Sieben-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner ist derzeit (Stand 25. Mai) Vorarlberg mit 76,80. Gefolgt von Tirol (55,7) und Oberösterreich (46,17). Am besten steht derzeit das Burgenland da mit einer Inzidenz von 23,77.
Hospitalisierungen in Österreich
Maßgeblich für etwaige weitere Maßnahmen sind vor allem die Spitalskapazitäten. Grob gesagt gilt hier die 100-10-1-Regel: Von 100 infizierten Menschen müssen rund 10 hospitalisiert werden, einer davon landet auf der Intensivstation - und das meist gleich für mindestens 10 Tage.
Die sogenannte Inzidenz gilt als wichtiger Richtwert in der Pandemiebekämpfung. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner an. Die 14-Tages-Inzidenz wird herangezogen, um langfristige Tendenzen besser darstellen zu können.
In Deutschland etwa liegt die zulässige Obergrenze bisher bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. In Österreich ist eine solche Grenze nicht genau definiert. In der Corona-Ampel wird eine Region auf Rot gestellt, wenn es eien "hohe kumulative 7-Tages-Inzidenz relativ zur Bevölkerungsgröße" gibt.