Chronik/Österreich

Vorarlberg-Wahl: Wallner ruft das Landeshauptmann-Duell aus

"Es geht um alles." Mit diesen Worten hat Vorarlbergs Landeshauptmann und ÖVP-Spitzenkandidat Markus Wallner am Montag in Dornbirn den Intensivwahlkampf der Vorarlberger Volkspartei eröffnet. 

Er werbe auch persönlich um das Vertrauen, "es geht um die Frage, wer Landeshauptmann wird", so Wallner dezidiert. Auf die Frage, ob damit seine persönliche politische Zukunft mit der Landtagswahl verknüpft sei, erklärte Wallner: "Ich habe das klar gesagt: Platz zwei ist unvorstellbar."

FPÖ bei Nationalratswahl haarscharf dran

Der Vorarlberger ÖVP steckte sicht- und hörbar der Wahlerfolg der FPÖ bei der Nationalratswahl in den Knochen. In Vorarlberg bleibt die ÖVP laut Hochrechnung inklusive Wahlkartenprognose mit 29 Prozent zwar vor der FPÖ mit 27,1 Prozent - aber eben denkbar knapp.

"Wir nehmen das nicht auf die leichte Schulter", betonte Wallner. Er wolle für Vorarlberg anders als im Bund stabile Verhältnisse, keine langwierigen Verhandlungen mit ungewissem Ausgang. Die Nationalratswahl bedeute eine Zäsur in Österreich, kein Stein werde auf dem anderen bleiben, sagte Wallner.

Und kündigte erneut an, sich nun voll auf Vorarlberg konzentrieren zu wollen. Man werde um jeden Einzelnen werben, betonte er, umringt von Wahlkampfhelfern, regionalen Kandidaten und seinen Regierungsmitgliedern.

Wallner oder Bitschi?

Wenn Wallner nach dem Wahlsonntag mit den freiheitlichen Erfolgen in Vorarlberg die Frage aufwirft, wer Landeshauptmann wird, ruft er damit indirekt ein Duell mit FPÖ-Landesobmann Christof Bitschi um die Führung im Land aus.

Inhaltlich gehe es um Fragen des Wirtschaftsstandorts, Unterstützung für Familien, mehr Sicherheit, kontrollierte Zuwanderung, Wohnen und wichtige Infrastrukturprojekte. Und noch sei die Frage, wer das Land führen werde, nicht entschieden, es sei alles möglich.

"Es wird ernst, es muss gelaufen werden", so Wallner an die Adresse seiner Sympathisanten. "Wir können überraschen", war er sicher. Die ÖVP wird alles in die Mobilisierung werfen: Man werde in den nächsten Tagen jede der 96 Gemeinden besuchen. 

Warnruf aus der Parteizentrale

Auch ÖVP-Landesgeschäftsführer Dietmar Wetz schwor die Partei bei "äußerst schwierigen Rahmenbedingungen" auf den Wahlkampf ein: Wie man gesehen habe, könne es "äußerst knapp hergehen". 

"Vorarlberg braucht einen erfahrenen Steuermann, keinen Leichtmatrosen", so Wetz wohl ebenfalls in Bezug auf ein mögliches LH-Duell Wallner gegen Bitschi. Auf 300 Plakaten, mit 150 Verteilaktionen und 500 Freiwilligen will die ÖVP in das Rennen um Platz eins ziehen.

Die Landtagswahlen finden am 13. Oktober statt. Vor fünf Jahren stürzte die FPÖ im Sog des Ibiza-Skandals in Vorarlberg ab. Alle vier anderen Landtagsparteien - die Koalitionspartner ÖVP und Grüne sowie Neos und SPÖ konnten ein leichtes Plus machen.