Vor Start am Nationalfeiertag bereits 65.000 Klimatickets verkauft
Von Christian Willim
Salzburg war Ende 2020 das erste Bundesland, mit dem Umweltministerin Leonore Gewessler einen Rahmenvertrag für die Einführung eines österreichweit gültigen Klimatickets geschlossen hat. Unmittelbar vor Start der Jahreskarte am 26. Oktober, mit der von Bus über Tram bis Zug alle Öffis genutzt werden können, hat Salzburg nun auch sein Länderticket noch einmal attraktiviert.
Ab 1. Jänner 2022 wird es eine Jahreskarte für alle öffentlichen Verkehrsmittel im Bundesland geben, die statt bisher 595 nur noch 365 Euro kostet. Das entspricht der ursprünglichen Idee des 1-2-3-Tickets: einen Euro pro Tag für ein Bundesland, zwei Euro pro Tag für zwei Bundesländer und drei Euro pro Tag für ganz Österreich.
Auf dem mit viel Hick-hack verbundenen Weg zum bundesweiten Klimaticket wurde diese Idee zwar verwaschen: Neben Wien, wo es das 365-Euro-Ticket schon seit Jahren gibt, können nur Vorarlberg – hier wurde zuletzt sogar auf 355 Euro gesenkt – und nun eben Salzburg mit der Vorgabe mithalten.
Österreichweit
Mit dem Klimaticket können bundesweit alle Öffis in allen Gemeinden genutzt werden. Im Vorverkauf (bis 31. Oktober) kostet die Jahreskarte 949 Euro, danach 1.095 Euro (drei Euro pro Tag).
Im Osten
Wien hatte schon bisher ein 365-Euro-Ticket (ein Euro pro Tag). Nun haben auch NÖ und Burgenland eine gemeinsame günstige Jahreskarte für alle Öffis (550 Euro), Wien inklusive sind es 915 Euro. Verkauf und Gültigkeit ab Montag
Süden und Westen
Das günstigste Länderticket hat Vorarlberg (355 Euro). In Salzburg kostet es ab 1. Jänner 2022 dann 365 Euro, in OÖ sind es 695 Euro (ohne Linz, Wels und Steyr 365 Euro) – Start am 26. Oktober. In der Steiermark startet das Länderticket am 1. Jänner um 588 Euro. In Tirol kostet es 509,40 Euro. Kärnten fehlt noch
Am zähesten gestalteten sich die Verhandlungen über das Klimaticket für den Bund mit der Ostregion. Gewessler war im August vorgeprescht und hatte einen Start der Österreichkarte für den Nationalfeiertag angekündigt – selbst wenn Niederösterreich, Wien und das Burgenland bis dahin nicht an Bord wären. Die lenkten letztlich ein. Und brachten selbst neue Flächentickets auf den Weg.
„Nach intensiven Verhandlungen startet die größte Tarifreform des Öffentlichen Verkehrs in der Ost-Region sogar noch früher als im Rest Österreichs“, verkündete NÖ-Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) am Freitag.
Am kommenden Montag, 25. Oktober, starten Verkauf und Gültigkeit der neuen Öffi-Tickets für Niederösterreich und die Ost-Region. Das „Regionsticket“ für NÖ und Burgenland kostetet 550 Euro, mit dem um Wien erweiterten „Metropolregionsticket“ sind es 915 Euro.
Erwartungen übertroffen
Der Vorverkauf für das österreichweite Klimaticket (bis 31. Oktober ist die Jahreskarte noch für 949 statt regulär 1.095 Euro erhältlich) hat indes alle Erwartungen übertroffen, wie es aus dem Gewessler-Ministerium heißt.
Bis Donnerstagmitternacht sind 64.656 Klimatickets verkauf worden – 70 Prozent davon online, der Rest am Schalter. Vorgenommen hatte man sich, innerhalb des ersten Gültigkeitsjahres 100.000 dieser Jahreskarten abzusetzen.
Wer greift zu?
Bei wem kommt das Angebot bisher am besten an: Etwas mehr als die Hälfte der Klimatickets (53 Prozent) wurden zum regulären Erwachsenen-Tarif verkauft. Der Rest ging zum vergünstigten Preis (im Vorverkauf 699 statt 821 Euro) an Reisende bis einschließlich 25 Jahren (29 Prozent), Senioren ab 64 Jahren (16 Prozent) und Menschen mit Behinderung (2 Prozent).
Ebenfalls am 26. Oktober startet das KimaticketOÖ, das im Sommer vorgestellt wurde. Seit dem Bestellbeginn am 1. Oktober haben sich bereits 5.000 Oberösterreicher dafür entschieden, hieß es am Freitag.
Rund 65 Prozent davon haben ein KlimaTicket OÖ Regional erworben, mit dem sie den gesamten Öffentlichen Verkehr in Oberösterreich – ausgenommen der Stadtverkehre in Linz, Wels und Steyr – nutzen können. Rund 32 Prozent haben sich für ein KlimaTicket OÖ Regional + Linz entschieden, mit dem sie zusätzlich noch die Kernzone nutzen können.