Österreich ist Vogelgrippe Risikogebiet: Schon 200.000 Tiere getötet
Ganz Österreich ist in Bezug auf die Vogelgrippe (Geflügelpest) zum Gebiet mit erhöhtem Risiko erklärt worden. In der Geflügelhaltung gelten damit ab Mitternacht strengere Sicherheitsmaßnahmen, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstagnachmittag mit.
25 Bezirke in Nieder- und Oberösterreich, der Steiermark, Salzburg, Kärnten und im Burgenland werden zudem als Gebiete mit stark erhöhtem Risiko eingestuft.
Hier gilt für Betriebe mit mehr als 50 Tieren Stallpflicht.
Österreichweit ist durch die Risikoeinstufung die Fütterung von Tieren im Freien verboten und der Kontakt zwischen Geflügel und Wildvögeln muss durch Netze oder Dächer verhindert werden.
Knapp unter 200.000 Tiere mussten in vier betroffenen Betrieben mittlerweile gekeult werden. In einem weiteren Betrieb mit 12.000 Puten ist laut Tierschutzlandesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ) ein Verdachtsfall aufgetaucht.
Mittlerweile steht auch ein Assistenzeinsatz des Bundesheeres mit ABC-Kräften im Raum. Eine Entscheidung soll am heutigen Donnerstag fallen. Konkret hat Amstettens Bezirkshauptfrau Martina Gerersdorfer um den Assistenzdienst ersucht. Es gehe um die Desinfektion von Fahrzeugen im betroffenen Gebiet und um die sachkundige Anbringung von Seuchenteppichen, erklärt sie im KURIER-Gespräch.
Schutz- und Überwachungszonen
Mit den verhängten Schutz- und Überwachungszonen müssen die Betriebe jetzt noch über Wochen leben. Derzeit werden, wie berichtet, mehrere Dutzende Betriebe in den Schutzzonen von Amtstierärzten kontrolliert. Alle geschäftlichen Aktionen der in den Zonen liegenden Bauern müssen behördlich erlaubt werden.
Im Bezirk Amstetten, mit 3,3 Millionen Stück Geflügel, trifft die Seuche zahlreiche Betriebe massiv. Weil auch die Halter von kleinen Hühnerscharen miteinbezogen werden müssen, geht es im derzeit betroffenen Schutz- und Überwachungsgebiet bereits um Hunderte Betriebe.
Auch Wildvögel betroffen
Auch die Zahl der Fälle bei Wildvögeln stieg zuletzt an. "Um die Ausbreitung einzudämmen, wird nun ganz Österreich zum Gebiet mit erhöhtem Risiko erklärt", erläuterte das auch für Tierschutz verantwortliche Sozial- und Gesundheitsministerium in einer Aussendung.
Eine dementsprechende Verordnung wurde am Donnerstag veröffentlicht und tritt mit Freitag in Kraft.
Die niederösterreichische Landesrätin Rosenkranz appellierte an die Landwirte, besonders vorsichtig zu sein und Auffälligkeiten und Verdachtsfälle sofort an die Behörden zu melden.